Gedenksteele auf dem Kohlhagen bietet Ort für Trauer

Stätte der Erinnerung


Pfarrer Heinrich Schmidt (vierter von rechts) mit Marco Beckmann, Hildegard Schlüter, Hermann-Josef Beckmann, Johannes Neuhaus, Britta Artel, Jürgen Neuhaus, Wilfried Jaspers und Alexandra Linder (von links) an der neuen Gedenkstelle auf dem Kohlhagen. von Nicole Voss
Pfarrer Heinrich Schmidt (vierter von rechts) mit Marco Beckmann, Hildegard Schlüter, Hermann-Josef Beckmann, Johannes Neuhaus, Britta Artel, Jürgen Neuhaus, Wilfried Jaspers und Alexandra Linder (von links) an der neuen Gedenkstelle auf dem Kohlhagen. © Nicole Voss

Kohlhagen. Es ist ein schlichter Ort des Gedenkens, ohne großen Schnickschnack. Es ist eine Gedenkstätte, für alle Kinder, die bereits im Mutterleib verstorben sind, die am Samstag, 19. Oktober, an der Wallfahrtskirche Kohlhagen vorgestellt wurde.


Im Mittelpunkt steht dabei ein alter Fachwerbalken mit reingeschnitzten Sternen und einem auf Glasplatte gedruckten Bild zweier schützender Hände um ein ungeborenes Kind. Daneben ein Stein mit einer gläsernen Platte und der Aufschrift: „Denkmal für das Leben. Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen. Ich vergesse Dich nicht. Sieh her: Ich habe Dich eingezeichnet in meine Hände (Jesaja, Kapitel 45 und 49)“
 von Nicole Voss
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Darunter die Erklärung: „Liebe Besucher dieses Friedhofs, Sie stehen an einer Gedenkstätte für Kinder, die bereits im Mutterschoß verstorben sind. Wir haben sie nie kennengelernt, und doch ist der Schmerz für die Eltern groß. Jeder Mensch hat eine unsterbliche Seele. Wir laden Eltern und Trauernde ein, im Gebet mit den Kindern verbunden zu sein und ihre Namen vor Gott zu tragen: Gott, Du vergisst uns nicht. Unsere Namen sind eingezeichnet in Deine Hände. Das Licht der Auferstehenden leuchte uns.“
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Bei der Präsentation der Gedenksteele war auch Pfarrer Heinrich Schmidt zugegen, der sagte: „Danke, dass diese Gedenksteele als Ort der Erinnerung errichtet wurde. Eltern verstorbener Kinder hatten bislang keinen Ort für ihre Trauer. Es ist ein Ort, an die Kinder zu erinnern, die vor ihrer Geburt durch Krankheit oder Abtreibung starben. Es ist kein Ort der Anklage. Eingezeichnet in die Hände sollen die Kinder nicht vergessen werden“, so Pfarrer Heinrich Schmidt, der erklärte, dass er sich freuen würde, wenn die Aktion Nachahmer finde und auch an anderen Orten Gedenkstätten errichtet würden.

Der Dank des Leiters des Pastoralen Raumes Kirchhundem galt der KAB, der Schreinerei Neuhaus, der Firma Weilharter mit ihrem Inhaber Wolfgang Hille und dem Pfarrgemeinderat für die ansprechende Gestaltung. 
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Gedenksteele auf dem Kohlhagen bietet Ort für Trauer
Der Anstoß eine Gedenksteele einzurichten, kam Hermann-Josef Beckmann und Hubert Kahmann von der KAB. Der Pfarrgemeinderat des Kohlhagens griff die Idee auf. Gemeinsam mit Jürgen und Johannes Neuhaus (Schreinerei Neuhaus) und Wolfgang Hille wurde die Gestaltung umgesetzt.

Der alte Fachwerkbalken stammt übrigens aus dem Ort Valwig an der Mosel, wo Johannes Neuhaus, wie er erklärte, vor rund zwei Jahrzehnten mehrere 100 Kubikmeter Holz ankaufte.

Alexandra Linder, Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht hob hervor, dass es ein Ort zum Trauern für alle Eltern sei, die einen Ort zum Trauern brauchen.

Die offizielle Einsegnung der Gedenksteele findet am Freitag, 1. November (Allerheiligen), im Anschluss an die Messe statt.
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