Ehrenamtliche Lebensretter als Helfer vor Ort in Kirchhundem unterwegs

In kleinen, meist abgelegenen Orten


  • Kirchhundem, 15.03.2021
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  • Von Nils Dinkel
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Einige der Helfer vor Ort aus der Gemeinde Kirchhundem. von privat
Einige der Helfer vor Ort aus der Gemeinde Kirchhundem. © privat

Kirchhundem. Sie kommen aus Brachthausen, Kirchhundem, Oberhundem, Rahrbach und Würdinghausen und retten Leben. Immer, wenn der Notarzt von der Rettungsleitstelle alarmiert wird, bekommen sie ebenfalls eine Nachricht auf den Melder: Die Helfer vor Ort des DRK sind gerade in der Gemeinde Kirchhundem besonders wichtig. Ihre Hilfe ist ehrenamtlich.


In Welschen Ennest und Umgebung sind im Einsatz: Dr. Gerhard Runge, Dr. Dirk Otto, Michael Tillmann und Hans Werner Zimmermann. Mario Fuhlen, Mirco Fuhlen, Dominik Hofmeister und Kerstin Schlegel decken die Orte Wirme/Brachthausen und Umgebung ab. Im oberen Hundemtal sind Denis Kneer, Benne Brügemann, Werner Hesse und Daniela Schröder unterwegs.

Sie alle wissen: Es sind wenige Minuten, die im Akutfall zwischen Leben und Tod entscheiden können. Egal, ob durch einen Unfall, einer plötzlichen oder langwierigen Krankheit wie Herzinfarkt oder Krebs: Die Einsatzszenarien der Helfer vor Ort sind vielseitig. Besonders wichtig ist schnelles, beherztes Eingreifen, wenn der Patient stark blutet oder nicht mehr atmet.

Hilfe bei Freunden und Nachbarn

Schwerpunktmäßig sind sie in den dezentralen Orten der Gemeinde Kirchhundem unterwegs. Besonders schwierig für sie: Oft sind es Freunde oder Nachbarn, zu denen sie alarmiert werden. Meist sind die Helfer vor Ort in ihrem Wohnort tätig.

„Das ist dann schon belastender als im Regelrettungsdienst. Im Rettungswagen fährst du meist zu Fremden. Als Helfer vor Ort kennst du die meisten“, weiß Werner Hesse. Er brachte die Idee in den Kreis Olpe.

Werner Hesse bringt Konzept in den Kreis Olpe

Als der heute 60-Jährige die Meisterschule besuchte, lernte er das in Bayern bereits angewandte Konzept kennen. Beim damaligen Leiter der Rettungsleitstelle Hans-Peter Bröcher rannte Hesse offene Türen ein. Seit 2004 sind die Helfer vor Ort ein fester Bestandteil des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Olpe. Im gesamten Kreis sind etwa 80 von ihnen im Einsatz.

Die Helfer vor Ort bringen einen Zeitvorteil mit, da lebensrettende Sofortmaßnahmen schneller eingeleitet werden können. Der Patient und die ersten Eindrücke vom Einsatzort werden an den Notarzt übergeben. Die Helfer vor Ort begleiten den Einsatz jedoch weiter.

Außerdem sichern sie die Einsatzstelle ab, erkunden die Lage und geben qualifizierte Rückmeldungen an die Rettungsleitstelle. In der Gemeinde Kirchhundem rücken die Ehrenamtlichen etwa 100 Mal im Jahr aus.

Gut ausgebildete Ersthelfer

Die Helfer vor Ort sind gut ausgebildet. Sie bringen mindestens die Ausbildung des Rettungsassistenten mit. Teilweise sind sie als Rettungssanitäter oder als Notfallsanitäter ausgebildet. „Entsprechend ihrer Ausbildung können sie auch an der Einsatzstelle handeln“, so Werner Hesse.

Drei der Helfer vor Ort kommen aus Brachthausen, einer aus Kirchhundem, drei aus Oberhundem, drei aus Rahrbach und ein Saalhauser fährt zu Einsätzen in Würdinghausen. Die Ehrenamtlichen sind mit ihren privaten Fahrzeugen unterwegs - ohne Sonder- und Wegerechte.

Ausrüstung kostet 5.000 Euro

Allein die Ausstattung der DRK Helfer vor Ort kostet 5.000 Euro. Im Gepäck ist ein Rettungsrucksack, ein Defibrillator sowie – gerade in Coronazeiten wichtig – die Schutzausrüstung. Für die Patienten entstehen durch die Hilfe keine Kosten. Das Projekt ist abhängig von Spenden. Einmal jährlich werden die Helfer vor Ort fortgebildet. Zudem ist die Ausrüstung regelmäßig zu warten und die Schutzausrüstung regelmäßig zu tauschen.

Spendenkonto:

DRK Kirchhundem/Helfer vor Ort

Volksbank Bigge-Lenne

IBAN: DE41 4606 2817 0009 7885 00

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