DLRG Welschen Ennest setzt auf Drohnentechnologie

Hochmodern und hilfsbereit


  • Kirchhundem, 18.05.2024
  • Blaulicht
  • Von Nils Dinkel
    Profilfoto Nils Dinkel

    Nils Dinkel

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Von links: Ralf Schmidt, Andre Gaede, David Tillmann, Bene Piontek und Marcel Wieland von der DLRG Welschen Ennest. von Nils Dinkel
Von links: Ralf Schmidt, Andre Gaede, David Tillmann, Bene Piontek und Marcel Wieland von der DLRG Welschen Ennest. © Nils Dinkel

Welschen Ennest. Seit ihrer Gründung im März 1964 hat die Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Welschen Ennest kontinuierlich daran gearbeitet, die Sicherheit und Effizienz ihrer Einsätze zu verbessern. Mit modernster Drohnentechnologie und einem engagierten Team setzt die DLRG nun neue Maßstäbe im Bereich Rettungseinsätze und Rehkitzrettung.


Unter der langjährigen Führung von Ralf Schmidt, der seit 1996 als 1. Vorsitzender tätig und seit November 2023 auch stellvertretender Bezirksleiter im Kreis Olpe ist, hat die DLRG Welschen Ennest große Fortschritte gemacht. Die Ortstgruppe zählt heute 235 Mitglieder, darunter 13 ausgebildete Drohnenpiloten.

Das Drohnenteam besteht aus Kraftfahrern, Truppführern, Drohnenpiloten und Luftraumbeobachtern, die bei Bedarf durch einen Bildbearbeiter unterstützt werden.

Der technologische Stolz der Ortsgruppe ist eine Mavic 3T-Drohne, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, einem Suchscheinwerfer und einem Lautsprecher. Diese Drohne kann innerhalb von vier bis fünf Minuten einsatzbereit sein und auf ihrer maximalen Höhe von 120 Metern eine Fläche von 24 Quadratmetern ausleuchten. Finanziert wurde dieses hochmoderne Equipment aus Eigenmitteln und privaten Spenden.

Vorzüge bei Hochwassereinsätzen gesehen

Ralf Schmidt erklärt die Motivation hinter der Anschaffung der Drohne: „Bei einem Hochwassereinsatz in Erftstadt haben wir den Einsatz von Drohnen miterlebt und die Vorzüge gesehen. Wir haben gesehen, was man bei einem Schadensereignis abfliegen kann. Bei einer Vermisstensuche oder bei einem Bootsunfall am Biggessee ist man schnell und effektiv unterwegs, verglichen mit dem Boot einlassen und den See abfahren.“

Bildergalerie starten
Die DLRG-Ortsgruppe Welschen Ennest ist jetzt auch mit der Drohne unterwegs.

Die DLRG Welschen Ennest ist stolz darauf, die einzige offiziell angemeldete Einsatzdrohne im gesamten Kreis Olpe zu betreiben. Am 1. September 2023 wurde die Drohne bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gemeldet. Seitdem hat das Drohnenteam bereits an der Jahresabschlussübung der Feuerwehr Kirchhundem teilgenommen.

DLRG als Rehkitzretter unterwegs

Von Mitte Mai bis Ende Juni erweitert die DLRG ihre Einsatzbereiche auch auf die Rehkitzrettung. In enger Zusammenarbeit mit Johannes Lotz, der Jagdaufsicht im Revier Benolpe, wird die Drohne genutzt, um Felder abzufliegen und Kitze vor dem Mähtod zu retten. „Die Drohne kommt bei zwei Szenarien zum Einsatz: Hauptaufgabe ist die Kitzrettung. Auch bei Verkehrsunfällen in der Brut- und Setzzeit fliegen wir mit der Drohne los, wenn weibliches Rehwild betroffen ist. Dann suchen wir die Kitze, damit sie nicht elendig verenden,“ erklärt Lotz.

Das Drohnenteam der DLRG hat sich als unschätzbare Hilfe erwiesen. „Wir sind erfreut, dass wir nun Unterstützung von der DLRG bekommen“, so Lotz weiter. „Dadurch können wir mehr Flächen abfliegen und mehr Kitze retten.“

Abgesicherter Start- und Landeplatz

Um die Sicherheit während der Flüge zu gewährleisten, bauen die DLRG-Helfer vor jedem Einsatz einen abgesicherten Start- und Landeplatz mit Pylonen und Blinkleuchten auf. Mit einem Fernseher im Transporter hat das Team direkten Überblick auf die Situation.

Bildergalerie starten
Die DLRG-Ortsgruppe Welschen Ennest ist jetzt auch mit der Drohne unterwegs.

Zudem lässt sich das Bild auch direkt auf den Einsatzleitwagen der Feuerwehr übertragen. Die Drohnenakkus halten bis zu 45 Minuten und die DLRG verfügt über insgesamt vier Akkus, um längere Einsätze zu gewährleisten.

Artikel teilen: