Bürokratie und weite Wege als größte Herausforderungen
Quartiersakademie NRW: Flüchtlingshilfe Kirchhundem stellt sich vor
- Kirchhundem, 26.04.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Kirchhundem/Heinsberg. Einen wichtigen positiven Aspekt nannte sie gleich zu Beginn ihres Vortrags. „Im Dorf ist vieles möglich. Es gibt ein großes Netzwerk in jedem Dorf“, sagte Bärbel Assmann-Bals. Sie referierte am Mittwoch, 26. April, im Landgasthof Schwermer in Heinsberg über die Arbeit und Erfahrungen der Flüchtlingshilfe Kirchhundem – und über die schwierigen Herausforderungen auf dem Land. Ihr Vortrag war eingebettet in den Info-Tag „Bring dich ein, sei Nachbar“ der Quartiersakademie NRW, bei dem es um die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Leben in Städten und Gemeinden ging.
Zwischen 20 und 30 Personen engagieren sich in der Flüchtlingshilfe, „teilweise punktuell“ und überwiegend weiblich, so Assmann-Bals. „Auf Zuruf“ fänden sich auch immer wieder Unterstützer – häufig aber nur für einzelne, kurzfristige Projekte. Die Betreuung von Flüchtlingen sei mit einem immensen und komplizierten bürokratischen Aufwand verbunden. Aufgaben, die eigentlich hauptamtlich erledigt werden müssen.
Ein Wunsch, den auch Bürgermeister Andreas Reinéry äußerte: Gelungene Integration sei auch ein wichtiges sichtbares Zeichen bürgerschaftliches Engagements für die „die Zukunft unserer Dörfer“. Reinéry lobte den Einsatz der Flüchtlingshilfe Kirchhundem ebenso wie Rosa-Maria Biernat, die in der Gemeindeverwaltung die Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement leitet. Die Flüchtlingshelfer seien vor zwei Jahren eingesprungen seien, als „das Sozialamt personell völlig überfordert“ gewesen sei. Mittlerweile hätten Kommune und Ehrenamt gut zusammengefunden.
Neue Mitstreiter werden weiterhin „händeringend“ gesucht, erklärte Bärbel Assmann-Bals. Die Flüchtlingshilfe benötige dringend jemanden, der sich mit der Programmierung und Pflege von Online-Inhalten auskennt. Über das Internet will die Initiative aktuell über ihre Arbeit und anstehende Projekte berichten.