Brände stark zurückgegangen: Jahresdienstbesprechung der Feuerwehren
163 Einsätze im Jahr 2023
- Kirchhundem, 25.11.2023
- Verschiedenes
- Von Hartmut Poggel

Heinsberg/Kirchhundem. In der gut gefüllten Schützenhalle in Heinsberg fand am Freitag, 24. November, die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehren aus der Gemeinde Kirchhundem unter Leitung von Gemeindebrandmeister Klaus Happe statt. Die Besprechung war zugleich die letzte Veranstaltung der Löschgruppe Heinsberg im 90. Jahr ihres Bestehens.

Neben Bürgermeister Björn Jarosz, seiner allgemeinen Vertreterin Verena Gräbener und den Mitarbeitern des Ordnungsamtes nahmen auch Kreisbrandmeister Christoph Lütticke sowie Vertreter von DRK Kirchhundem und der DLRG aus der Gemeinde teil.
Musikalisch begleitet wurde der Abend durch den Feuerwehrmusikzug Brachthausen; der heuer ebenfalls sein 90-Jähriges feiert, unter Leitung von Andreas Regeling.

Christoph Lütticke wies in seinem Grußwort angesichts der „aktuellen Krisen“ und „komplexen Herausforderungen“ auf die Wichtigkeit der „gelebten Gemeinschaft innerhalb der Feuerwehr“ hin. Sie fördere nicht nur das interne Wohlbefinden, sondern beeinflusse „auch die Effektivität und Effizienz der Feuerwehrarbeit“.
Bürgermeister Björn Jarosz rückte in seinen Ausführungen den Hackerangriff auf die Südwestfalen-IT, und damit auch auf die Gemeinde, in der Mittelpunkt. Jarosz widersprach dabei Medienberichten, „wonach alles nur halb so schlimm und die Störungen schon bald behoben seien“. Dies „müsse er relativieren, immerhin, die Telefone funktionieren schon wieder“. Die Feuerwehr sei sehr konkret durch den Abbruch einer Ausschreibung für zwei Fahrzeuge für Brachthausen und Selbecke betroffen. Der aktive Feuerwehrmann Björn Jarosz dankte seinen Kameraden, die bei der Einrichtung einer „Notfall-Homepage“ und „vorläufigen Email-Adressen“ geholfen habe.

Aber es gab auch Erfreuliches für den Bürgermeister zu berichten: An- und Umbau des Heinsberger Feuerwehrhauses sind beendet, eingeweiht und in Funktion, im kommenden Jahr kann mit den Arbeiten am Feuerwehrhaus Brachthausen begonnen werden. Björn Jarosz: „Am Ende wird die Gemeinde Kirchhundem hier über 700.000 Euro investiert haben.“
Als „in Lage und Topografie herausfordernd“, so der Bürgermeister weiter, gestalten sich Erweiterung und Umbau des Feuerwehrhauses in Silberg. Die Planungen sollen 2024 vorangetrieben werden, die Realisierung sei für 2025 vorgesehen. Die Erweiterung in Selbecke sehe Stand heute so aus, dass „die Planung nun für 2025 und die Realisierung für 2026 vorgesehen“ sei.

„Die Kosten für all diese Maßnahmen sind übrigens unmittelbar und allein von der Gemeinde Kirchhundem zu tragen. Zuschüsse vom Land, so wie es sie vor wenigen Jahren noch gab, sind mittlerweile nicht mehr zu bekommen.“ Ebenso verhalte es sich bei der Ausrüstungsbeschaffung. Die zwei LF 10 für Brachthausen und Selbecke „schlagen nach bisheriger Kalkulation mit jeweils 230.000 Euro zu Buche“.
Der Bürgermeister ließ jedoch keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Gemeinde weiter in den Brandschutz investieren müsse und werde. Aber, auch das stehe fest, dass dies alles unter dem „Eindruck einer sehr angespannten Haushaltslage, wie wir sie lange nicht kannten“, gesagt werden müsse. Und es sei „derzeit nicht erkennbar, dass sich diese in den Folgejahren merklich verbessern“ werde.


Nachdenkliches gab es von Björn Jarosz zum Schluss. Anhand des Beispiels von Ratingen und anderen „fassungslos machenden Szenarien“ machte er auf die Entwicklung der Gesellschaft „in eine spürbar negative Richtung“ aufmerksam. Seien es früher „Gaffer“ gewesen, die die Arbeit bei Rettungseinsätzen störten, so gebe es inzwischen Handgreiflichkeiten und Schlimmeres gegen die Einsatzkräfte: „Eine solche Verrohung der Gesellschaft ist nicht hinnehmbar“. Er danke „aufrichtig den Helferinnen und Helfern in der Not“, die jederzeit und ohne Ansehen der Person für andere da seien.
Eine „seit Jahren konstante Teilnahme von mehr als 100 Feuerwehrleuten“ aus der Gemeinde an Lehrgängen und Seminaren machte der Leiter der Gemeindefeuerwehr, Klaus Happe, in seinem Bericht für 2023 aus. 566 Mitglieder (2022: 549) zählen die neun Löschgruppen und der Musikzug, davon allein 104 (2022: 99) in der Jugend- und 46 (2022: 34) in der Kinderfeuerwehr. In diesem Jahr gab es bisher 163 Einsätze (2022: 224), wobei vor allem die Technischen Hilfeleistungen und Brände signifikant zurückgingen.
Gemeinsam mit Christoph Lütticke und Björn Jarosz beförderte und ehrte Happe Kameradinnen und Kameraden.
- Übernahme/Aufnahme: Steven Wendt, André Hesse, Jacqueline Freismuth (Hofolpe), Daniel Hochstein, Mike Warnecke, Henrick Schick, (Oberhundem), Jann Wiederhöft, Pascal Poraj, Ben Casimir Sander, Joeline Kebben, (Kirchhundem), Max Lenneper (Selbecke), Pia Mertens (Musikzug), Joel Pfeiffer (Silberg), David Poggel, Kilian Löcker (Heinsberg).
- Beförderungen: Anna Lena Schwermer, Laura Roth, Timo Wied, Marcel Patt, Aiden Schwermer, Nicolas Steckel, Macor Kirchhoff, Heiner Siebel, Sebastian Schmidt, Christoph Kordes, (Heinsberg), Jason Schenk, David Stachelhaus, Julius Dobernig, Kevin Lauer, Laurin Assmann, Nicolas Behle, Tim Henrichs, Robert Schauerte, Stephan Droste (Kirchhundem), Mika Christes, Tim Niklas Stellmann, Manuel Haase (Wirme), Emely Maag, Kevin Wagener (Silberg), Kelvin Schmitz, Florian Wirth (Selbecke), Leonard Rameil (Oberhundem), David Färber, Martin Kowol (Welschen Ennest). Steffen Wesener (Musikzug).

- Abberufung: Felix Wurm (Kirchhundem).
- Ernennung zu Jugendfeuerwehrwarten: Christopher Nelles (Brachthausen), Sebastian Schmidt (Heinsberg), Marcel Gottwald (Hofolpe), Daniel Hagen (Kirchhundem), Felix Sasse (Oberhundem), Dirk Hönninger (Selbecke), Nicole Dettenberg (Silberg), Marvin König (Welschen Ennest), Florian Koletzky (Wirme).

- Ernennung zu Einheitsführern/Stellvertretern/Einheitsbereichsführern: Rüdiger Christes (Brachthausen), Florian Fisahn, Alexander Freismuth (Welschen Ennest), Christian Schmies, Robert Schauerte, Mario König (Kirchhundem), Manuel Brüggemann (Oberhundem).

- Feuerwehr-Ehrenzeichen (Silber/25 Jahre): Britta Artel, Sebastian Hermes (Musikzug), Christian Behle, Alexander Kirsch, André Konz (Kirchhundem), Alexander Freismuth, Melanie Peez, Oliver Stahl (Welschen Ennest), Carsten Poggel (Heinsberg), Christian Richard, Dennis Schwermer (Oberhundem).

- Feuerwehr-Ehrenzeichen (Gold/35 Jahre): Gregor Hüttmann (Musikzug), Thorsten Koletzky (Wirme).

- Ehrenurkunde (50 Jahre): Willi Fischer (Silberg), Gerhard Matzke (Musikzug), Bernward Siebers, Jürgen Ivo (Kirchhundem), Walter Hennecke, Martin Sellmann (Heinsberg).
- Ehrenurkunde (60 Jahre): Herwig Wennerscheid (Kirchhundem), Hermann-Josef Ludwig, Franz Flöper (Heinsberg).
- Ehrenurkunde (70 Jahre): Karl-Heinz Haase (Wirme).

- Wechsel in Ehrenabteilung: Manfred Fisahn (Welschen Ennest).
