Besondere Auktion in Silberger Kirche: Bänke nach 20 Minuten ausverkauft

Silberg. 34 Kirchbänke waren innerhalb von nur 20 Minuten verkauft: Das ist das tolle Ergebnis der Auktion am Sonntag, 11. Juni, in Silberg. In der Pfarrkirche St. Antonius in Silberg hatte jeder Besucher von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, gegen eine Spende eine alte Kirchbank zu erwerben - und die waren scheinbar sehr begehrt.

Dass die Bänke so schnell unter die Leute kommen, hatte wohl keiner gedacht. Aber die Besucher kamen mit vielen, kreative Ideen, für die sie die ausrangierten Bänke nutzen wollen.

Martina Japes aus Marmecke zum Beispiel hatte von der Auktion gelesen und möchte sich nun eine Bank als Sitzgelegenheit in ihre Gartenlaube stellen. Sie freute sich sehr über ihre neueste Errungenschaft: „Wann hat man schließlich die Möglichkeit, eine Kirchenbank zu kaufen?“ Um sich eine der Bänke zu sichern, sei sie schon früh vor Ort gewesen.

Ein weiterer Käufer möchte die Bank für seinen Kaminraum nutzen. Ihm gehe es dabei auch um die Nachhaltigkeit, dadurch habe die Bank ein weiteres Leben. Sein Motto: „Wir wollten eine Bank retten“.

Die meisten Ersteigerer wollen die Bänke als Sitzmöglichkeit für Zuhause oder zur Kreation eines neuen Möbelstücks nutzen. Viele von ihnen kamen aus der Gemeinde Kirchhundem, aber auch der Raum Lennestadt war vertreten.

Die 1967 errichtete Kirche verfügt über 40 Bänke zwischen 2,5 und 5 Meter Länge. Davon standen 34 zur Auktion bereit. Den Grund für den Verkauf der 50 Jahre alten Kirchenbänke erläuterte Josef Hartmann, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Pfarrgemeinde.

Vor fünf Jahren hatte sich der Vorstand die Frage gestellt, wie man Kirche nach vorne bringen könne. Dabei sei die Idee aufgekommen, die Silberger Kirche in eine Kulturkirche umzuwandeln.

Hartmann erklärte, dass bereits verschiedenste Dinge wie Kunstausstellungen oder Konzerte in der Kirche stattgefunden haben. Das sei gut angekommen. Aus diesem Grund sei nun der weitere Schritt, den Raum für unterschiedliche Events variabel zu machen.

„Kirchenbänke wären dabei hinderlich“, so Hartmann. Dabei dürfe man allerdings nicht vergessen, dass die Kirche eine Kirche sei. Das stehe im Mittelpunkt.

Um den Gedanken der Auktion in die Tat umzusetzen, wurde die Idee beim Fonds „Neue Projekte zur Umsetzung des Zukunftsbildes und des Zielbildes 2030 +“ des Erzbistums Paderborn eingereicht. Fördergelder in Höhe von 20.000 Euro wurden dafür genehmigt.

Am Ende fasste Josef Hartmann zusammen, dass er sehr zufrieden mit der Auktion sei. Mit einem solchen Interesse habe er nicht gerechnet, freute sich aber umso mehr über den Erfolg der Auktion. Alle 34 Bänke waren innerhalb von 20 Minuten verkauft. Das Geld der Spenden wird für die neue, variable Bestuhlung der Kirche verwendet.