Baugebiet, Container und Straßenausbau: Volles Haus bei Bürgerversammlung
Mehr als 100 Kirchhundemer
- Kirchhundem, 15.01.2024
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt
Kirchhundem. Da staunten die Organisatoren der Bürgerversammlung in Kirchhundem am Donnerstagabend, 11. Januar, nicht schlecht: Mehr als 100 Bürger waren der Einladung ins Gasthaus Henrichs gefolgt - dreimal so viele wie bei der Versammlung 2019.
Noch kurz vor der Versammlung mussten Stühle aus sämtlichen Ecken geholt werden, jedes Plätzchen und jeder Stehtisch wurde von Kirchhundemern und Bürgern der dazugehörigen Orte eingenommen.
Ein Zeichen, dass in Kirchhundem etwas im Argen ist? Nein, viel mehr waren die Punkte auf der Tagesordnung wohl ziemlich spannend und interessant. Denn Bürgermeister Björn Jarosz hatte einige wichtige Themen für den Ort auf dem Papier.
Ortsvorsteherin Tatjana Vente hatte zusammen mit dem Bürgerverein Kirchhundem zu dem Abend eingeladen. In einem kurzen und dennoch aussagekräftigen Interview sprach Vente die aktuellen Themen beim Bürgermeister an.
Flüchtlingssituation: Für die Kirchhundemer ist es kein Geheimnis, dass der Meilerplatz an der Vasbachkapelle sowie der alte Sportplatz oberhalb der Sekundarschule für Flüchtlingscontainer als Möglichkeit betrachtet werden.
Jarosz erläuterte, dass die Gemeinde bislang gut klargekommen sei. Es wurde immer genügend Wohnraum zur Verfügung gestellt. Aber Jarosz wolle vorbereitet sein und deshalb denke man über den Bau von Containern nach. „Ich finde die Lösung nicht gut. Aber wenn es nicht anders geht – wir möchten keine Turnhallen dafür schließen.“ Für den Platz an der Sekundarschule laufe eine Bauanfrage.
Ausbau Flaper Straße und Hundemstraße: Dass vor allem der Knotenpunkt „Flaper Staße und Hundemstraße“ in einem desolaten Zustand ist, ist den Kirchhundemern nicht neu. Der Bürgermeister erklärte, dass von 2024 bis 2026 drei größere Bauabschnitte im Ort geplant seien.
- 1. Abschnitt: Sanierung vom Knotenpunkt Kreuzung bis zur Vasbachkapelle
- 2. Abschnitt: Sanierung vom Knotenpunkt Kreuzung bis zur Brücke an der Siegener Straße
- 3. Abschnitt: Komplette Erneuerung Knotenpunkt bis zur Ampelanlage der Flaper Straße
Ausbau Flaper Schulweg: Jarosz teilte zuversichtlich mit, dass die Arbeiten am Flaper Schulweg wohl im Frühjahr abgeschlossen sein könnten – abgesehen von einigen Restarbeiten. Die Tragschicht ist fertig, jetzt fehle noch die Deckschicht. Auf der Straße soll Tempo 30 herrschen.
Baugebiet Werloh: Da es an Bauplätzen mangelt, wurden die Ohren der Zuhörer beim Baugebiet Werloh groß. Schon lange steht die Fläche oberhalb von Flape als neue Möglichkeit zum Gespräch. Jetzt konnte der Bürgermeister vermelden, dass „Gespräche und etwas mehr“ laufen. 20 Bauplätze sollen dort entstehen. Aktuell werde ein Gutachten zur Verkehrsführung erstellt und auch mit dem Wasserbeschaffungsverband müssten Gespräche geführt werden.
Alles benötige noch etwas Zeit, so Jarosz, aber das Thema sei in greifbarer Nähe. Auf Nachfrage einer Bürgerin Flapes schätzt Jarosz die Zeit auf zwei bis drei Jahre ein. Wenn es soweit ist, finden Infoveranstaltungen dazu statt. Nicht bei allen Flapern stieß das Thema auf Begeisterung und so kamen vereinzelte, kritische Nachfragen.
Zu Beginn der Versammlung hatten sich auch der Bürgerverein sowie das Team des Omnibus Kirchundem kurz vorgestellt. Der Bürgerverein zeigte anhand von Fotos, welche Projekte er in der Vergangenheit umgesetzt hat, unter anderem der Mehrgenerationen-Spielplatz und die Neugestaltung des Strülleken.
Auch die 775-Jahr-Feier vom 30. August bis 1. September steht auf der Agenda des Vereins, genauso wie die Neugestaltung des Elisabethbrunnens. Für all diese Projekte sei man aber auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen, so Norbert Kaufmann, der an die Bürger appellierte, sich an mancher Stelle einzusetzen.
Ehrenamt war ein Thema, das auch Tatjana Vente am Herzen lag. „Ehrenamt ist Teamsache. Hier in Kirchhundem gibt es viel zu tun, für das es sich lohnt“. Um mehr helfende Hände zu bekommen, ließen Kaufmann und Vente eine Liste herumgehen, in die sich mögliche Helfer eintragen konnten. Immerhin zehn Freiwillige hatten sich am Ende des Abends dazu bereiterklärt.