Abriss der Pastoratsbrücke: 340 Tonnen eine Stunde lang im Schwebezustand
850 Tonnen schwerer und 66 Meter hoher Raupenkran leistet Millimeterarbeit
- Kirchhundem, 19.11.2017
- Von Ina Hoffmann
Hofolpe. Baufällig, nicht zu sanieren und seit fünf Jahren gesperrt. So gab es nur eine Lösung für die Pastoratsbrücke, die über die B517 und die Eisenbahngleise führte: Die 300 Tonnen schwere Betonkonstruktion wurde am Samstag, 18. November, von einem 66 Meter hohen Raupenkran in einem Stück von ihrem Platz gehoben. Ein Spektakel, das sich zahlreiche Hofolper nicht entgehen lassen wollten.
Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ließen es sich zahlreiche Zaungäste nicht nehmen, dem Geschehen beizuwohnen – auch, wenn sich der Beginn des Aushubs verzögerte und viele schon dreieinhalb Stunden warteten, bis sich die 44 Meter lange Betonbrücke schließlich bewegte.
Immerhin hatte die Pastoratsbrücke erst 53 Jahre auf dem Buckel. Eine Sanierung kam allerdings nicht infrage: „Wir haben noch zwei weitere Brücken im Ort, die über die Bundesstraße führen. Deshalb wird es auch keinen Ersatz an dieser Stelle geben“, so Jarosz.
Auf der bereits seit Anfang des Monats gesperrten Bundesstraße wurde ein großzügiges Schotter-Sand-Bett verteilt, um das 44 Meter lange und vier Meter breite Haupttragwerk der Brücke darauf ablegen zu können, ohne den Straßenbelag zu beschädigen.
Am Tag des Aushubs waren 20 Männer der Firmen „Ora Recycling und Abfallwirtschaft“ und „Franz Bracht“ in Einsatz, damit alles reibungslos über die Bühne gehen konnte. An dicken Stahlseilen wurde die 340 Tonnen schwere Pastoratsbrücke am späten Nachmittag aus ihrem Platz über der B517 gehoben.
In den kommenden Tagen wird die Firma „Ora Recycling und Abfallwirtschaft“ aus Ostrau in Sachsen die Brücke zerkleinern und entsorgen. Dann soll am 3. Dezember die Bundesstraße wieder für den Straßenverkehr freigegeben werden.