Flüchtlinge in Wenden
Stand, Planung und Koordination
- Wenden, 01.12.2015
- Von Katja Fünfsinn
Katja Fünfsinn
Redaktion
Momentan leben 339 Asylsuchende in der Gemeinde Wenden. Da in den kommenden Wochen mit noch mehr Zuweisungen zu rechnen ist, informierten Vertreter der Gemeinde, Polizei und ehrenamtlichen Initiativen rund 180 Zuschauer über die aktuelle Situation und die Planungen.
Von Eritrea nach Wenden
Welche Leistungen erhalten die Asylsuchenden im medizinischen Bereich?
Die medizinische Versorgung bezieht sich auf Notfall- und Schmerzbehandlung. Die Gemeinde arbeitet mit dem Gesundheitsamt Olpe und Ärzten zusammen.
Gibt es Menschen, die bereits einer Arbeit nachgehen?
Einige üben Minijobs aus, bei anderen ist dies in Planung.
Gibt es Schulungen für Ehrenamtler?
Das Kommunale Integrationsforum Olpe und der Kreis Olpe bieten Informationsveranstaltungen an.
Viele wollen helfen, haben aber nur unregelmäßig Zeit. Gibt es eine Plattform, auf der kurzfristiges Engagement koordiniert wird?
Das gibt es in dieser Form nicht. Wer gerne kurzfristig helfen möchte, kann sich mit Marie-Luise Pfaff in Verbindung setzen. Jeder kann und soll sich nur so einbringen, wie es zeitlich möglich ist. Die Helfer in den einzelnen Orten sind zudem in Whats-App-Gruppen organisiert.
Stichwort Baumaßnahmen für die Unterbringung der Flüchtlinge: Wird hier versucht, Geld in die heimische Wirtschaft fließen zulassen, indem Firmen vor Ort beauftragt werden?
Wenn möglich, ja. Allerdings muss teilweise sehr schnell gehandelt werden. In dem Fall ist eine öffentliche Ausschreibung nicht möglich.
Es kursiert das Gerücht, dass Personen ihr Geld nicht zum eigenen Lebensunterhalt nutzen, sondern es zu ihren Familien schicken. Wäre es nicht besser, die Bezüge in Sachleistungen umzuwandeln?
In einem Fall trifft dieses Szenario zu. Dort werden die Leistungen in Gutscheine umgewandelt. Dass für alle Asylsuchenden umzusetzen würde einen zu großen personellen Aufwand bedeuten.
Frage an die Polizei: Reicht das Personal aus?
Die Polizei fährt Streife, um Präsenz zu zeigen. Dazu sind Extraschichten und neugestaltete Dienstpläne notwendig. Dies ist mit dem eigenen Personal zu schaffen.
Helfen die Asylsuchenden bei Umzügen oder Renovierungsarbeiten, für die immer viel Hilfe gesucht wird?
Ja, sie helfen viel und stehen sofort parat. Es werden aber Fahrzeuge und handwerklich begabte Helfer gesucht.
Es kursiert das Gerücht, dass Flüchtlinge mit dem Taxi zum Arzt fahren. Stimmt das?
Es gab einen Ausnahmefall, wo dies aus gesundheitlichen Gründen notwendig war. Die Regel ist das nicht.
Was zahlt die Gemeinde für Mietwohnungen?
Die ortsübliche Miete von durchschnittlich fünf Euro pro Quadratmeter. Informationen, dass pro Person 15 Euro pro Tag von der Gemeinde gezahlt würden, sind nur Gerüchte.
Wird darauf hingearbeitet, dass die Turnhallen wieder für den Schul- oder Vereinssport frei werden?
Das kommt auf die Zuweisungen in den kommenden Wochen an. Derzeit wird von 90 weiteren Plätzen ausgegangen, die bis Weihnachten benötigt werden. Wenn es in diesen Dimensionen weitergeht, werden die Turnhallen noch länger benötigt. Generell ist man darum bemüht, die Menschen so schnell wie möglich in Wohnungen unterzubringen.