Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit

250 Teilnehmer setzten ein Zeichen


  • Olpe, 03.11.2015
  • Von Katja Fünfsinn
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    Katja Fünfsinn

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Mit bunten Plakaten zeigten zahlreiche Olper, dass sie Hass, Angst und Gewalt nicht tolerieren wollen. von s: Katja Fünfsinn
Mit bunten Plakaten zeigten zahlreiche Olper, dass sie Hass, Angst und Gewalt nicht tolerieren wollen. © s: Katja Fünfsinn

Rund 250 Olper Bürger haben im Rahmen einer Kundgebung am Geschichtsbrunnen ihre Solidarität mit Flüchtlingen und ihre Ablehnung gegenüber Fremdenhass und Rassismus untermauert. Eine ihrer Botschaften: "Olpe: Kein Hass, keine Gewalt, keine Angst."


"Es ist immer besser, ein kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu jammern." Bevor Schwester Katharina Hartleib von den Olper Franziskanerinnen ihre kleine Ansprache gehalten hatte, war sie zwischen den Besuchern herumgegangen und hatte Kerzen verteilt. Mehr und mehr Lichter erhellten am Montag, 2. November, den Platz am Geschichtsbrunnen in Olpe. Immer mehr Licht, das die bunten Plakate zu illuminierten Mahnmalen werden ließ.
Demokratie ist ein kostbares Gut
Mit "Menschlichkeit verleiht der Seele Flügel", "Demokratie ist ein kostbares Gut" oder "Olpe: Gastfreundlich und liebenswert" wollten die stillen Demonstranten eines zeigen: Die Olper wehren sich gegen Rassismus und Fremdenhass. Sie heißen die Flüchtlinge in ihrer Mitte willkommen.
"Wir wollen Heimat und Geborgenheit bieten", fasste es Kai Bitzer zusammen. Gemeinsam mit Hans Nenne und Zaklina Primavesi engagiert er sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und hatte die stille Kundgebung organisiert. Zu der waren 250 Teilnehmer gekommen - und eine handvoll rechter "Gegendemonstranten". Bis auf einen kurzen Zwischenruf konnten Kai Bitzer und Schwester Katharina Hartleib ihre Ansprachen aber ungestört halten.
"Olpe ist tolerant. Olpe ist weltoffen", resümierte Bitzer. Seit die Stadt im Februar mit der weltweiten Flüchtlingswelle konfrontiert worden sei, hätten sich in Olpe einige besorgte Bürger zu Wort gemeldet. Ein besorgter Bürger sei aber einer, der zum Telefon greift und Hilfe anbietet. Genau wie ein Wutbürger an einem Montagabend am Geschichtsbrunnen seine Wut darüber zum Ausdruck bringt, dass fremdenfeindliche Flugblätter verteilt werden, argumentierte er. "Wir Olper Bürger wollen in unseren Reihen keinen Hass und keine Fremdenfeindlichkeit. Wir lehnen jede Form von Gewalt entschieden ab." Eine rechte Bewegung brauche und dulde Olpe nicht.
Erinnerung an Montagsdemonstrationen
Schwester Katharina Hartleib schilderte ihre Erinnerungen daran, wie sie in der ehemaligen DDR kurz vor dem Mauerfall mit Kerzen in der Hand für Freiheit und Offenheit auf die Straße gegangen war. Und sie dankte den Olpern: "Danke, dass jeder von Ihnen es ein bisschen heller macht in Olpe."
Nach einer dreiviertel Stunde löste sich die Kundgebung in aller Ruhe auf. Einige Besucher nahmen eine Kerze mit. Damit auch der Heimweg ein bisschen heller wurde.
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