Kapelle: Feier für Gründer


Zwei Männer, die 65 Jahre Mitglied im Musikverein sind – allein das ist schon Grund für eine besondere Auszeichnung. Nimmt man hinzu, dass diese beiden auch noch die letzten lebenden Gründungsmitglieder des Vereins sind, ist das wirklich ein Grund zum Feiern. Die Rede ist von Rudi Bensch und Rudi Stracke, zwei der Gründer der „Seemannskapelle“ Hillmicke. Und ihnen zu Ehren veranstaltet der Musikverein am Freitag, 14. August, einen Dämmerschoppen mit großem Zapfenstreich.


Die Gründung des Musikvereins im Jahr 1950 ist dabei vor allem auf die Initiative des späteren Dirigenten Karl Nebeling zurückzuführen. Er war es nämlich, der beim Klang der Marschmusik aus der Jukebox in der Gastwirtschaft Valpertz zu ein paar jungen Hillmickern gesagt hat „Wat die kunn, kunn mej ok.“ (Was die können, können wir auch.)
Nebeling, der von 1950 bis 1967 Dirigent der Hillmicker, war, war damals Mitglied im Musikverein Gerlingen. Er ließ die jungen Leute abwechselnd auf seiner Trompete spielen. Schließlich beschlossen die Anwesenden sofort, einen Musikverein zu gründen. Als Gründer des Vereins gelten seitdem Karl Nebeling, Heinz Ledwig, Robert Schneider, Rudi Bensch und Rudi Stracke. Letztere sind auch heute noch im Musikverein aktiv. Rudi Stracke war von 1984 bis 1992 und von 1996 bis 2000 Vorsitzender der Hillmicker Musiker, Rudi Bensch von der Gründung bis zum Jahr 2000 Kassierer.
Angesichts dieses Einsatzes sah sich der aktuelle Vorstand vor eine schwierige Frage gestellt: Wie ehrt man diese zwei Musiker, zumal sie schon alle Auszeichnungen des Volksmusikerbundes erhalten haben? Daher entschied man sich für die „zwei Rudis“ am Freitag, 14. August, einen Dämmerschoppen mit anschließendem großen Zapfenstreich – beides musikalisch gestaltet vom Musikverein Hillmicke und dem Spielmannszug Wenden – aufzuführen. Beginn des Dämmerschoppens ist um 18.30 Uhr auf dem „Säuhof“ gegenüber der Kirche, der Zapfenstreich vor der Kirche beginnt gegen 23 Uhr. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in der Sporthalle statt. (LP)
Warum eigentlich „Seemannskapelle“?
• Eher ungewöhnlich für einen Musikverein im südlichen Sauerland ist der Beiname des Musikvereins Hillmicke: „Seemannskapelle“. Die Entstehung des Namens ist aber schnell erklärt und Beginnt im Jahr 1953: • Am 6. Juli 1953 spielte der Musikverein Hillmicke beim Schützenfest in Brün auf. Auf dem Heimweg machten die Musiker Zwischenstation in einer Wirtschaft. • Von dort machten sie sich weiter auf den Weg – allerdings nicht über die Straße sondern durch die Bigge (den Fluss, nicht den See!), und zwar in voller Uniform. • Viele Schaulustige beobachteten die zehn bis fünfzehn Musiker, die durch das Wasser wateten – so entstand der Name „Seemannskapelle“.
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