Polizei erwischt 128 Raser

LokalPlus begleitet den Aktionstag Kradfahrer im Streifenwagen und hinter dem Blitzgerät


  • Kreis Olpe, 24.08.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Und immer wieder werden Kradfahrer angehalten, die einfach ihre Geschwindigkeit falsch einschätzen. von s: Barbara Sander-Graetz
Und immer wieder werden Kradfahrer angehalten, die einfach ihre Geschwindigkeit falsch einschätzen. © s: Barbara Sander-Graetz

Zum dritten Mal fand am Sonntag, 23. August, im gesamten Kreis Olpe sowie in den Nachbarkreisen der "Aktionstag Kradfahrer" statt. An zahlreichen Stellen waren Radarwagen, mobile Fahrzeuge und Zivilstreifen im Einsatz, um besonders Geschwindigkeits- und Überholverstöße von Kradfahrern zu verfolgen und zu ahnden. LokalPlus hat die Beamten begleitet.


12 Uhr auf der Wache In der oberen Etage findet die Einsatzbesprechung statt. Jürgen Schüttler geht mit seinen Kollegen die Planungen für die Einsatzorte am Nachmittag durch. 20 Beamte sind vor Ort. Darunter auch zwei Kollegen aus Köln. Sie haben ein sogenanntes Provider-Fahrzeug mit eingebauten Tempokontrollgeräten mitgebracht. 250 PS hat der BMW unter der Haube. Damit kann man auch schon mal eine Verfolgungsjagd aufnehmen.
Auch ein Provider-Motorrad ist im Einsatz. Franjo Wurm wird damit in den kommenden Stunden den Lehnscheid zwischen Rönkhausen und Wildewiese abfahren und Verkehrsverstöße aufzeichnen. Hier ist noch Bernd Terlaak auf seinem Motorrad mit dabei. Hier gab es dieses Jahr einen der zwei tödlichen Unfälle und trotz neu eingebauter Rüttellinien ist die Strecke bei Rasern auf zwei Rädern überaus beliebt.
Hubertus Schröder und Manfred Strotkemper sind ebenfalls in einem Zivilfahrzeug unterwegs und werden direkt vor Ort in Papiermühle die Raser aus dem Verkehr ziehen. Zumindest geben sie ihr Bestes… 13 Uhr PHK Reiner Irle vom Verkehrsdienst Olpe stellt den Blitzer auf der Ihentalstraße auf. Hier zwischen Neu-Listernohl und Papiermühle auf der L 539 ist Tempo 70. Doch die Strecke ist gerade und lädt zum Gas geben ein.
Während Rainer Irle alles akribisch ausmisst und ausrichtet, donnern die Autos und Kradfahrer an ihm vorbei. Das Wetter ist sonnig und viele nutzen den Sonntag für eine Ausfahrt.
Hubertus Schröder und Manfred Strotkemper erzählen derweil wie schlimm es immer wieder ist, wenn man den Familien Todesnachrichten überbringen muss. „Die Anwesenheit von Notfallseelsorgern ist hier eine große Hilfe, da jeder anders reagiert und sie besonders geschult sind.“ 14 Uhr Die Blitzeranlage steht. Alles ist einwandfrei. Hubertus Schröder und Manfred Strotkemper haben Position bezogen. Per Funk kann Rainer Irle die Kennzeichen der Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit durchgeben und die beiden können sie rauswinken. 14.10 Uhr Noch kein Fahrzeug war zu schnell. „Manchmal muss man warten und das kann langweilig werden“, sagt Manfred Strotkemper. Er hat es noch nicht ganz ausgesprochen, da geht es los. Zunächst wird ein Auto rausgewunken. Sein Tacho zeigte fast 100 km/h anstatt der erlaubten 70. Es folgt ein Bulli, ebenfalls viel zu schnell. Jeder Stopp bedeutet für die Beamten auch Schreibarbeit.
Dann meldet Rainer Irle einen Kradfahrer mit 156 km/h. Hubertus Schröder versucht ihn rauszuwinken. Der Biker setzt den Blinker, gibt dann aber Vollgas und flüchtet. Doch so einfach kommt er nicht davon. Sofort werden die Kollegen im benachbarten Meinerzhagen um Amtshilfe gebeten. Das Kennzeichen haben sie, der Halter ist schnell ermittelt. Jetzt muss auch festgestellt werden, ob er der Fahrer war. 15 Uhr Lange Zeit sieht es so aus, als ob der Kradfahrer mit 156 km/h der „Tagessieger“ sein wird. Aber im Laufe des Tages wird er nur den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen. Zwei Kradfahrer mit 169 km/h und 184 km/h werden die ersten beiden Plätze belegen. Beide konnten von der Polizei gestellt werden. Ihr Führerschein hat jetzt erst einmal Urlaub.
Hubertus Schröder und Manfred Strotkemper halten immer mehr Motorradfahrer an. Es geht Schlag auf Schlag. Oftmals wird die eigene Geschwindigkeit unterschätzt. Dann braucht Rainer Irle Hilfe vor Ort. Eine Gruppe geblitzer Kradfahrer ist wieder umgefahren, so dass der Polizeihauptkommissar sie angehalten hat. Ein Fahrer hat keinen Führerschein bei sich. Über Funk erfolgt die Halter und Führerscheinabfrage.
Jürgen Schüttler fährt weiter zum Lehnscheid. Hier, wo Motorradfahrer die Straße als Rennstrecke missbrauchen. Auf den Weg dorthin werden wir von zwei Kradfahrern überholt. Über Funk erfährt er dann von einem Kradunfall auf dem Rhoder Kopf. Der Fahrer ist verletzt und erhöht die Jahressstatistik der verunfallten Motorradfahrer von 48 auf 49. Er wird leider in diesem Jahr nicht der letzte sein.
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