Tanz, Trunk, Tinnef: „Isch Kann’s“ feiert

Jeckes Treiben in Schützenhalle Ennest


  • Attendorn, 16.01.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Sie kommen vom Planeten Tinnef, trinken Bier, Eierlikör und Schabau, bereisen die Welt mit Narrenkappen auf dem Kopf, um sie zu missionieren und ihr Markenzeichen ist der Schlachtruf „Hömmah Ischluss!“, egal zu welchem Programmpunkt. Am Wochenende war es mal wieder so weit. Die KG „Isch Kann’s“ präsentierte ihren begeisterten Gästen in der Schützenhalle Ennest wieder den Kokolores, den sie sich ein Jahr lang ausgedacht hatten.


Doch Präsident Sebastian Ninse wies darauf hin, dass man sich an diesem Abend der Kultur und Bildung verschrieben habe und dem Publikum ein Programm, angelehnt am „Arte Kulturabend“, präsentieren werden. „Unser Motto lautete daher in diesem Jahr: Das Schöne bewundern, das Wahre behüten, das Edle veredeln, das Gute beschließen: Es führet den Menschen im Leben zu Zielen, im Handeln zum Rechten, im Fühlen zum Frieden, im Denken zum Lichte und lehre ihn Vertrauen auf göttliches Walten in alles, was ist: Im Weltall, im Seelengrund“ Während die meisten noch über den Sinn des sinnlosen Mottos nachdachten, bat Ninse die anwesenden sich von den Plätzen zu erheben, denn die Gedenkminuten fordern nun einmal einen würdigen Rahmen. Und so wurde von den Peinlichkeiten und Alkoholexzessen des vergangenen Jahres berichten, von verirrten Menschen im Alkoholwahn, ausgesperrten Menschen in Unterhosen und Gestalten mit Gedächtnisverlust.
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Tanz, Trunk, Tinnef: „Isch Kann’s“ feiert
Nach der Proklamation von Prinz Andreas Schäfer (LokalPlus berichtete) folgte der Tanz des Prinzenpaares der KG „Isch Kann’s“. Allerdings hatte sich Mariechen Philippa erhebliche Verletzungen bei den Proben zu gezogen, doch ein echter „Isch Kann’ser“ kennt keinen Schmerz und nach der Behandlung durch den Notarzt mit Schabau stand dem grazilen Treiben nichts mehr im Wege. Anschließend stieg man sofort ins Bildungsprogramm ein. Zunächst wurden knallhart die zehn schönsten Geräusche des zweiten Weltkrieges präsentiert. Ob Fliegeralarm in Dresden, Einmarsch in Frankfurt oder die Propeller der Messerschmidt, laut waren alle. Aber auch wer sein Gehör hier eingebüßt hatte, brauchte den Saal nicht verlassen, denn zwei Dolmetscher in Gebärdensprache sorgten für die weitere Verständigung. Zwei, da Arte ja auch als Zweikanalton sendet und die nicht anwesenden französischen Gäste nicht diskriminiert werden sollten.
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Tanz, Trunk, Tinnef: „Isch Kann’s“ feiert
Ein Höhepunkt des Kulturprogramms war die lebensnahe Darstellung bekannter Gemälde von den Bremer Stadtmusikanten bis zum Ritt Napoleons über die Alpen. Politisch zeigte sich die KG auch korrekt und ließ verschiedene Minderheiten zu Wort kommen. Sei es die ADHS Gruppe- Attendorner Domina für Hardcore Sex- oder die Saudischen Mufties für mehr Frauenrechte in Saudi Arabien, kurz SaMufFiSA, alle kreativen Abkürzungen für unsinnige Bewegungen des Abendlandes bekamen eine angemessenen Plattform.
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Tanz, Trunk, Tinnef: „Isch Kann’s“ feiert
Richtig zur Sache ging es, als He-Man ins Geschehen eingriff. Ob Omas mit Handtaschen, tanzende Ballerinas, Hütchenspieler oder Funkenmariechen, er, der Held der Kindertage, haute sie alle um. Neben den Auftritten der Mädchengarde Ennest, der Prinzen- und Funkengarde Fretter und den Klein Colonias hinterließ auch der Showtanz „Auf der Schafwiese“ bleibende Eindrücke. Nun heißt es wieder, ein Jahr Pause und dann „Der gleiche Kokolores wie jedes Jahr“.
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