Erbe in neue Dimension bringen

In Meggen wird der Grundstein für die neue Moschee gelegt


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Legten gemeinsam den Grundstein: Bürgermeister Stefan Hundt (r.) und DITIB-Vorsitzender Prof. Dr. Nevzat Yasar Asikoglu (l.). von Sauer
Legten gemeinsam den Grundstein: Bürgermeister Stefan Hundt (r.) und DITIB-Vorsitzender Prof. Dr. Nevzat Yasar Asikoglu (l.). © Sauer

Sie arbeiten auf der Basis derjenigen, die vor 33 Jahren den Grundstein für die Meggener Moschee gelegt haben – und wollen ihr Erbe jetzt in eine völlig neue Dimension bringen: Unter lautem Beifall hunderter Gäste haben Vertreter des Vereins DITIB Yesil Moschee für Lennestadt am Freitagnachmittag den Grundstein für die neue Moschee an der Ladestraße in Meggen gelegt.


Große weiße Pavillons reihen sich an der Ladestraße aneinander, rund um das 2764 Quadratmeter große Grundstück, wo in Kürze die Bauarbeiten beginnen. Ein Pavillon ist den Ehrengästen vorbehalten, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche, Unternehmen sowie von DITIB Deutschland.
Neue Wege
Die anderen Pavillons sind gefüllt mit Gästen vieler Nationen aus Meggen und Umgebung: Dieses Ereignis will sich niemand entgehen lassen. Denn, so erklären DITIB-Vorsitzender Süleyman Ceylan und Projektleiter Adem Bolatli: „Mit diesem Kultur- und Moscheezentrum gehen wir neue Wege. Das Gebäude soll nicht nur eine Moschee für die muslimischen Bürger werden, sondern auch ein Kulturzentrum aller Meggener und Lennestädter Einwohner.“ So seien schon jetzt internationale Kochtreffs sowie ein muslimisch-deutsches Theater geplant.
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Seit der Gründung der Moschee 1982, so fährt Ceylan fort, habe sich die muslimische Gemeinde stark vergrößert, die Bedürfnisse hätten sich verändert: „Hier soll heute auch Begegnung stattfinden.“ Nach zweieinhalbjähriger Planungszeit ist die Grundsteinlegung der Auftakt zu der etwa einjährigen Bauphase.
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Als einen „Ort, der das Ortsbild weiter aufwertet und die Stadt Lennestadt insgesamt bereichert“, bezeichnete Bürgermeister Stefan Hundt die geplante „Yesil-Moschee“, die „Grüne Moschee“. Religionsfreiheit und Toleranz seien wichtige Grundbausteine für ein harmonisches Zusammenleben. „Gerade die Mitglieder des Moscheevereins sind in Meggen sehr aktiv, bringen sich konstruktiv ein und lassen ihren Worten immer auch Taten folgen.“ In Lennestadt leben weit über 2000 Muslime, viele von ihnen mindestens in der dritten Generation. Woraus Hundt sogleich ein Kompliment an die Stadt zog: „Denn nur wer sich wohlfühlt, sich mit seinem Lebensraum identifiziert und dort auch eine positive Zukunft entdeckt, macht diesen mutigen Schritt, ein Millionenprojekt in die Tat umzusetzen.“
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1, 6 Millionen Euro sollen ausschließlich durch Spenden investiert werden. Sämtliche Arbeiten an dem Projekt wurden an heimische Unternehmen vergeben. Geplant ist, auf drei Etagen und insgesamt 1600 Quadratmetern zu 70 Prozent soziale Nutzflächen zu schaffen, die Gebetsbereiche sollen rund 30 Prozent einnehmen. So wird es neben Gebetsräumen für Männer und Frauen ein zentrales Foyer, zum Beispiel für Ausstellungen, geben, außerdem entstehen Aufenthaltsräume für Männer, Frauen und Jugendliche, eine Küche, ein Totenwaschraum, eine Wohnung für den Imam sowie weitere Sozialräume. Die Kuppel wird einen Durchmesser von acht Metern haben. Weitere Infos gibt es auf www.ditib-lennestadt.
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