Autobiografische Werke vermitteln Hoffnung

Sami Geberemariam stellt Bilder im St. Josefs-Hospital aus /Beate Herrmann ist neue Kuratorin


Pflegedienstleiter Matthias Menke (l.) und Verwaltungsleiter Christof Blume (2. v. r.) begrüßten Beate Herrmann als neue Kuratorin und den Künstler Sami im St. Josefs-Hospital in Altenhundem.
Pflegedienstleiter Matthias Menke (l.) und Verwaltungsleiter Christof Blume (2. v. r.) begrüßten Beate Herrmann als neue Kuratorin und den Künstler Sami im St. Josefs-Hospital in Altenhundem.


Sami Geberemariam wurde 1985 in Eritrea geboren und in Äthiopien aufgewachsen. Vor seiner Zeit in Deutschland unterhielt er in Äthiopien eine kleine Galerie. „Die Willkür, Unterdrückung und Verfolgung durch das Regime waren allgegenwärtig. Viele meiner Freunde und Bekannte verschwanden spurlos oder wurden getötet“, erklärt er seine damalige Situation in Afrika. Durch seine kritische Ausdrucksweise in den Bildern geriet er schnell ins Visier des Regimes. 2011 entschloss Sami Geberemariam sich zur Flucht und kam über den Sudan in die Türkei und von dort mit dem Boot nach Griechenland und weiter nach Deutschland. Die Flucht und sein Leben in Afrika hat er in seinen Bildern verarbeitet. Die Bilder der Ausstellung wirken dabei wie eine Momentaufnahme der aktuellen Diskussion über die Flüchtlingssituation. Sie verdeutlichen dem Betrachter: Flucht vor politischer oder religiöser Verfolgung, Unterdrückung und Angst sind zeitlos.
Herrmann ist „Kultur prägt“-Preisträgerin
Beate Herrmann folgt als neue Kuratorin der Ausstellung im St. Josefs-Hospital auf Monika Rossow. Sie eröffnete mit Sami Geberemariam ihre erste Ausstellung im Krankenhaus. Sie zeigte sich besonders von der Farbgebung beeindruckt. „Das Thema der Bilder ist sehr ernst. Trotzdem gelingt es Sami mit den eher bunten Farben, keine anklagende Atmosphäre zu schaffen, sondern die Hoffnung der Flüchtlinge in den Mittelpunkt zu stellen.“ Für Beate Herrmann ist es nicht die erste Ausstellung, die sie im Krankenhaus begleitet. Die „Kultur prägt“-Preisträgerin stellte eines ihrer ersten Kunstwerke zu Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeiten im Krankenhaus aus. Seit 2005 ist sie im Künstlerbund Südsauerland aktiv und hat regelmäßig Ausstellungen betreut. Sie leitet außerdem die Jugendkunstschule „kunsthaus alte mühle e. V.“ in Schmallenberg. „Ich finde es toll, dass Kunst hier so bürgernah ausgestellt wird. Es ist faszinierend, dass in den Patientenzimmern und auf den Stationen echte Rossows hängen.“ An der bewährten Vorgehensweise von Monika Rossow will sie nichts ändern. Alle drei Monate wird die Ausstellung gewechselt. Für Künstler besteht die Möglichkeit, sich unter post@beateherrmann.de für eine Ausstellung zu bewerben. Um eine Bewerbungsmappe wird gebeten. Auch die Ausstellung von Sami ist ab sofort für drei Monate auf dem Flur zur Cafeteria zu sehen. (LP)
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