Warum „Biggi“ für den Rhythmus wichtig ist

Zu Besuch bei der Trommelgruppe „Jambo" der Werthmann-Werkstätten


Georg Eberts, Eva Winkelmann, Lisa Kieserling, Marion Krüger, Markus Schwarz bei einem Auftritt der Trommeltruppe.
Georg Eberts, Eva Winkelmann, Lisa Kieserling, Marion Krüger, Markus Schwarz bei einem Auftritt der Trommeltruppe.

Rhythmisch huschen die flinken Finger über die Trommeln und Percussion-Instrumente. "Erst mal warm trommeln", lautet die Devise bei den Mitgliedern der Trommelgruppe "Jambo" der Werthmann-Werkstätten Abteilung Lennestadt in Meggen.


Eigentlich nicht nötig. Der Rhythmus stimmt. Mittendrin Karl-Heinz Wortmann, Leiter der Trommelgruppe und kreativ engagierter Kopf der elfköpfigen Formation. Gleich nach der ersten Kostprobe kramt Wortmann in seinem Rucksack. Das musikalisch ausgefeilte Gefühl der Trommler wird beim nächsten Stück durch diverse Percussion-Instrumente untermalt. Das nicht geschulte, musikalische Ohr hat allerdings Schwierigkeiten dabei, die Instrumente einzuordnen. Wortmann erklärt das Zusammenspiel der Trommeln mit Kuhglocken und diversen weiteren klangvollen Gegenständen.
Klatschen und Sambapfeife als Orientierung
Ein „Latino-Stück" folgt. Ein Mitglied der Trommelgruppe hat leichte Schwierigkeiten, den Takt zu halten. Das Stück, in dem einige Breaks eingebaut sind, gelingt. Die Breaks, auch als Pausen zu verstehen, haben die Mitglieder selbst eingebaut. Mal werden sie mit Klatschen demonstriert, mal durch Wortmann angezeigt mittels so genannter Sambapfeife. Pausen, die mit Diskussionen gar nicht auffallen, ebnen den Weg zum nächsten Werk, bei dem der Schwierigkeitsgrad gesteigert wird. "Latin stop`n go" beinhaltet einige Tempowechsel, die sogar für versierte Musiker eine Herausforderung darstellen. Die Sambapfeife gibt den Takt vor. Es ist gar nicht so einfach, sich beim Trommeln viele verschiedene Rhythmen zu merken. Auch hier haben sich die Teilnehmer des begleitenden Angebots Brücken gebaut. Die Liedpassage "Biggi trinkt ´ne Cola mit Geschmack" gibt den Takt vor. Wer zusieht, versteht die Umsetzung. „Rhythmen, die mit Sprache kombinierbar sind fallen einfach leichter", erklärt Karl-Heinz Wortmann. Alle Mitglieder sind begeistert und sagen, dass es ihnen viel Spaß macht, dass sie einfach das Trommeln lernen und damit auftreten möchten.
Zwei Gruppen von Trommlern
Wortmann ist als musikalischer Leiter geradezu prädestiniert dazu, die Mitglieder zu motivieren. Der Musiktherapeut lernte in afrikanischen und südamerikanischen Ländern das Trommeln und ist in der Lage die Instrumente auch selber zu bauen. Geprobt wird wöchentlich donnerstags. Die erste Gruppe ist leistungsorientiert und möchte lernen, Menschen mit ihren Auftritten zu begeistern. Die zweite Gruppe ist therapeutisch ausgelegt. Einiges haben beide Gruppen jedoch gemeinsam: Es geht um das musikalische Empfinden, das soziale Miteinander und das Wohlbefinden. Erwähnenswert sind laut Worthmann auch der Erfolg und der Beifall als Lohn für die engagierten Proben: „Manch einer wird sich noch an Gute-Laune-Gefühl erinnern, dass beim Konzert im Oktober vergangenen Jahres Einzug in die Meggener Pfarrkirche hielt.“ Wortmann und die Trommlergruppe schafften es binnen kürzester Zeit, Lebensfreude zu verbreiten und die Besucher zum Mitklatschen zu animieren. Auch in diesem Jahr gaben "Jambo" bereits Kostproben ihres Könnens, bei der Inklusionsveranstaltung in Olpe und der Olper Seniorenwoche ab. Das Trommeln ist eines der begleitenden Angebote in den Werthmann-Werkstätten Abteilung Lennestadt. „Natürlich würde sich das Ensemble über weitere Auftritte freuen“, so Wortmann. (LP)
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