Kritische Worte und zahlreiche Anregungen

Innenstadtkonzept: CDU Attendorn lädt Einzelhändler zu Rundem Tisch ein


  • Attendorn, 09.06.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

Die CDU-Politiker (von links) Wolfgang Teipel, Birgit Haberhauer-Kuschel, Martin Kremer und Sebastian Ohm hörten den Einzelhändlern zu und bekamen einige Anregungen zum Thema Innenstadtentwicklungskonzept. von s: Barbara Sander-Graetz
Die CDU-Politiker (von links) Wolfgang Teipel, Birgit Haberhauer-Kuschel, Martin Kremer und Sebastian Ohm hörten den Einzelhändlern zu und bekamen einige Anregungen zum Thema Innenstadtentwicklungskonzept. © s: Barbara Sander-Graetz

„Das Innenstadtentwicklungskonzept - Chance oder Risiko? Was bedeutet das für Sie als Einzelhändler?” Unter diesem Motto hat die CDU Attendorn am Montagabend alle Einzelhändler der Hansestadt zu einem runden Tisch in das „Hotel zur Post" eingeladen. Die Gewerbetreibenden äußerten dabei eine Vielzahl an Bedenken.


Neben dem Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Teipel und dem Stadtverbandsvorsitzenden Sebastian Ohm wollten auch Birgit Haberhauer-Kuschel, Martin Kremer, Christine Viegener, Rolf Schöpf sowie Sven Henke und Marion Schwarte als Mitglieder im Kreistag wissen, wo genau die Einzelhändler der Schuh drückt. Wolfgang Teipel machte deutlich, dass das Park-, Innenstadt- und Verkehrskonzept für die Hansestadt wie ein Uhrwerk zusammenhängen. „Daher ist uns die Meinung der Einzelhändler wichtig, bevor wir uns nach den Sommerferien endgültig im Rat der Stadt entscheiden müssen“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende den Hintergrund der Veranstaltung. Sorgen bereitet allen Einzelhändlern der Umbau des Feuerteichs. „Dann ist die Parkplatzsituation noch angespannter“, so Nicole Kost. Parkplätze außerhalb der Innenstadt wie in der Nähe des Discounters Lidl seien nicht beleuchtet und schlecht gepflegt und würden daher besonders von weiblichen Kunden, aber auch Beschäftigten nicht gern genutzt.
Kritik an der Sperrung der L697
Die Einzelhändler wünschten sich insgesamt eine bessere Informationspolitik durch die Stadt, wenn es um zukünftige Planungen geht. Dazu fand Klaus Walter Hoberg deutliche Worte, der das fehlende Management bei der Sperrung der L697 nach Windhausen beklagte. „Die Stadt hätte deutlich machen müssen, dass man von Plettenberg über Heggen genauso schnell in Attendorn ist.“ Außerdem habe er schon zu Beginn der Sperrung angeregt, besondere Aktionen in Plettenberg zu starten, um die Kunden trotzdem in die Hansestadt zu locken. „Fünf Wochen sind ins Land gezogen und jetzt vergehen nochmals Wochen, bis eine Coupon-Aktion für uns in Plettenberg startet. Ich bin maßlos enttäuscht von der Stadt.“
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Michael Frey befürchtet, dass sich die Innenstadt-Situation in den Sommerferien noch mehr verschärfen werde, da der Bahnübergang an der Wasserstraße in diesem Zeitraum aufgrund von Arbeiten an der Bahnlinie gesperrt wird. „Dann sind wir schon von zwei Seiten von der Außenwelt abgeschnitten.“ Die Händler in der Wasserstraße fühlen sich sowieso als „Steifkinder der Stadt“.
Im Vergleich zu Nachbarkommunen rückläufiger Umsatz
„Noch nicht einmal Blumenkübel oder Kinderspielzeug werden hier trotz Anfragen bei der Stadt aufgestellt“, beklagte Heidi Müller. Zwei Anwesende erklärten, dass der Umsatz in den Geschäften der Hansestadt rückläufig sei. Im Gegensatz dazu erfreuten sich Lennestadt und Olpe an steigenden Gewinnspannen.
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Nicole Kost forderte, „unbedingt positive Impulse und auch eine positive Außenwirkung" zu schaffen. „Wir müssen den Kunden deutlich machen, dass sich etwas tut in Attendorn und dass es schön ist, hier einzukaufen.“ Der Einzelhandel verändere sich schnell, ergänzte Michael Frey: „Daher brauchen wir schnell sichtbare Ergebnisse, denn ich weiß nicht, ob wir die Zeit für ein Innenstadtentwicklungskonzept überhaupt noch haben.“
Gedankenspiele zu Hoesch-Hallen nicht realisierbar
Die Bitte, die Ampelanlage zum geplanten Industriegebiet Fernholte auszuschalten, so lange dieses noch nicht genutzt wird und an der Ennester Straße bei der endgültigen Gestaltung auch Parkbuchen für Kurzparker und den Lieferverkehr zu schaffen, wurde den CDU-Vertretern ebenfalls mit auf den Weg gegeben. Abschließend forderte Manfred Haberkamp: „Wenn wir die Hoesch-Hallen abreißen würden, hätten wir genügend Parkplätze, und auch die Perspektive auf die Stadt würde sich verbessern.“ Allerdings sind die Hoesch-Hallen und das dazugehörige Firmengelände kein Bestandteil des Innenstadtentwicklungskonzeptes.
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