Gratis W-Lan in Wenden


  • Wenden, 09.05.2015
  • Von Matthias Clever
    Profilfoto Matthias Clever

    Matthias Clever

    Redaktion

Silke Niederschlag, Marketingleiterin und Mitgliedschaftsbeauftragte der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen. von Matthias Clever
Silke Niederschlag, Marketingleiterin und Mitgliedschaftsbeauftragte der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen. © Matthias Clever

Schlechte Netzabdeckung? Zu geringes Datenvolumen? Mobil im Internet zu surfen, soll in Wenden künftig kein Problem mehr sein. Freifunk ist die Lösung.


Während sich der Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch, 13. Mai, noch mit dem Thema Freifunk beschäftigen will, hat die Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen schon vor einigen Wochen Fakten geschaffen. Nach eigenen Aussagen hat sie als erste Bank im Kreis in den drei Hauptgeschäftsstellen Freifunk eingerichtet. Dazu sind jeweils zwei W-Lan-Router installiert worden. Dadurch haben die Menschen die Möglichkeit, gratis im Internet zu surfen. „Wir hoffen, dass es einen Schneeballeffekt gibt und sich viele Geschäfts- und Privatleute an die Aktion anschließen und so letztlich ein möglichst flächendeckendes Netz in Wenden entsteht“, sagte Silke Niederschlag. Die Marketingleiterin und Mitgliedschaftsbeauftragte der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen erklärte im Gespräch mit LokalPlus, dass im Vorfeld in der Bank intern eine Prüfung in Bezug auf Sicherheit und Kosten stattgefunden habe. Da durch die Router (die jeweils rund 50 Euro kosten) ein eigenes Netz aufbauen, existiere für die Bank kein Sicherheitsrisiko. Um das Freifunk-Netz weiter voranzutreiben, überlegt das Team der Volksbank, in allen 13 Geschäftsstellen im Bereich Olpe-Wenden-Drolshagen zusätzliche Router zu installieren. Auch die Gemeinde Wenden überlegt, sich der Initiative „Freifunk Biggesee“ anzuschließen und sobald wie möglich im und um das Rathaus freien Zugang zum Internet anzubieten. Die Grünen im Rat haben einen entsprechenden Antrag gestellt. Außerdem wollen die Grünen, dass die Verwaltung überprüft, auch andere öffentlichen Gebäude wie Schwimmbad und etwa Feuerwehrhäuser mit „Freifunk“ auszustatten.

Der Gemeinderat tagt am Mittwoch, 13. Mai, ab 17 Uhr im Ratssaal der Gemeinde Wenden.

Freifunk-Fakten

Wie teuer ist Freifunk für mich als Benutzer?
Die Nutzung von Freifunk ist völlig kostenlos und unkompliziert. Eine komplizierte Anmeldung mit persönlichen Daten ist nicht nötig.

Aber Strom braucht ein Knoten doch, das ist doch jetzt sicherlich teuer?
Das Freifunk-Einstiegsmodell braucht nicht mehr als 6 Euro Strom pro Jahr. Das sind gerade einmal 50 Cent im Monat.

Ist die Nutzung von Freifunk sicher als Benutzer?
Freifunk-Nutzer benutzen ein unverschlüsseltes und offenes WLAN-Netz. Dies bringt Gefahren mit sich, denen man sich bewusst sein sollte. Daher sollten nur sichere Verbindungen genutzt (zum Beispiel „https“ im Browser verwenden) werden.

Was heißt „frei“ bei Freifunk?Frei im Sinne von freier Rede. Zensurfrei. Frei im Sinne von „Ohne weitere Kosten“. Frei im Sinne von „komplett ohne Einschränkungen“. Wir verstehen frei als öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz der Gemeinschaft und unzensiert. Damit Freifunk funktionieren kann, müssen sich aber alle Benutzer an die Nutzungsbedingungen halten.

Was ist mit der Störerhaftung?Freifunk betreibt zentrale Zugangspunkte, die den Internetverkehr ins Ausland umleiten. Dadurch sind die Betreiber eines Knotens die ihren Internetzugang teilen nicht identifizierbar.

Ist Freifunk dann nicht die Möglichkeit um es für illegale Zwecke zu verwenden?
Grundsätzlich hat sich erst einmal jeder Nutzer an gewisse Regeln zu halten, die unter dem Pico Peering Agreement aufgeführt sind. Natürlich sind solche Regeln keine Garantie für ein vorbildliches Verhalten aller Anwender, aber es gibt ein paar Punkte, die gegen eine illegale Nutzung sprechen: Das Freifunknetz ermöglicht unter anderem Zugang zum Internet. Dieser Zugang ist nicht dafür gedacht, um große Datenmengen (zum Beispiel Downloads von Filmen) zu ermöglichen, sondern dient hauptsächlich der Informationsbeschaffung. Dementsprechend ist der Anschluss nicht so schnell wie ein heimischer DSL-Anschluss.

Durch den anonymen Zugang zum Internet wird die Verfolgung von Straftaten erschwert!
Filesharing wird klassisch nicht in offenen WLANs betrieben. An dem heimischen Internetanschluss werden sehr viel höhere Bandbreiten erzielt, wodurch ein offenes WLAN-Netz, aufgrund der Performance, uninteressant wird. Weiterhin sind Rechtsverletzungen in offenen WLAN-Netzen bisher nicht in nennenswertem Umfang bekannt geworden. Zusätzlich geht der Gesetzgeber auch davon aus, dass der Zugang zum Internet grundsätzlich anonym verwendet werden kann.

Quelle: Freifunk Biggesee

Artikel teilen: