A45: IHK begrüßt sechsspurigen Ausbau

Bundesverkehrsministerium gibt grünes Licht / Ausbau dauert 20 Jahre


 von Prillwitz
© Prillwitz

Die A45 wird sechsspurig: Das Bundesverkehrsministerium will für den Ausbau der Autobahn in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen grünes Licht geben. Für die Realisierung des Großprojekts sind rund 20 Jahre vorgesehen.


„Wir brauchen den durchgängigen sechsspurigen Ausbau der A45 als Nord-Süd-Magistrale zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet", sagte Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, bei einem Treffen in Hagen, zu dem die drei Industrie- und Handelskammern Hagen, Siegen und Dortmund eingeladen hatten. Die Sauerlandlinie sei „für Güterverkehr und Logistik deutschlandweit unverzichtbar. Deshalb genießt das Großprojekt oberste Priorität und wird im vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans vorgesehen“, so Ferlemann weiter. Das „für die Region wichtigste Straßenverkehrsprojekt der nächsten Jahrzehnte" stehe unmittelbar vor dem Start. Die Zusage gelte für den gesamten Verlauf der A45 und damit für Nordrhein-Westfalen und Hessen: „Die Priorität im Bundesverkehrswegeplan steht. Die Finanzierung ebenfalls“, erklärte Ferlemann. Die Ankündigung stieß bei den mehr als hundert Teilnehmern der IHK-Veranstaltung auf begeisterte Zustimmung.
Auch die 38 Talbrücken werden ausgebaut
Ausdrücklich begrüßte der Staatssekretär den von den Industrie- und Handelskammern in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen erarbeiteten „Masterplan A45“. Das integrierte Handlungskonzept weist mit zahlreichen Vorschlägen einen Weg auf, das Großprojekt, das auch die Sanierung der Talbrücken der Sauerlandlinie umfasst, möglichst zügig, transparent und konfliktfrei umzusetzen. Mit der Zusage, dass sowohl insgesamt 38 Talbrücken als auch die Fahrbahnen gleichzeitig sechsspurig ausgebaut werden, griff Ferlemann zudem eine zentrale Forderung des Masterplans auf und kündigte seine Mitwirkung an dessen Umsetzung an. Bereits Anfang des Jahres hatte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek diese Initiative in einer Auftaktveranstaltung zum Masterplan A45 in der IHK Siegen begrüßt und seine Unterstützung zugesagt. „Damit haben wir eine entscheidende Hürde genommen. Jetzt geht es darum, die A45, und das, was von der hessischen Landesgrenze bis zur Anbindung an die A 2 im Ruhrgebiet mit ihr geschehen wird, systematisch zu den Menschen zu bringen“, betonte Klaus Gräbener.
Kommunikationskonzept zur Abstimmung der Maßnahmen
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen bedankte sich ausdrücklich für die klare Orientierung aus dem Bundesverkehrsministerium. „In den kommenden Wochen wird zudem ein Projektbeirat mit Vertretern der beteiligten Institutionen gebildet, der eine Abstimmung und frühe Information über die Maßnahmen sicherstellt. Denn ohne die Menschen und ohne die Kommunen ist kein Staat zu machen, geschweige denn eine Autobahn zu bauen.“ Grundlage hierfür wird ein Kommunikationskonzept sein, das der Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Bernd Löchter, vorstellte. Wie eng der Schulterschluss der gesellschaftlichen Kräfte in der Region ist, wurde bei der Veranstaltung in Hagen in einer Talkrunde deutlich. Hieran nahmen neben Staatssekretär Ferlemann zudem Volker Milk (Regierungsvizepräsident der Bezirksregierung Arnsberg), Thomas Gemke (Landrat des Märkischen Kreises), Michael Gaedtke (Verkehrsministerium NRW) sowie Marc Simon, Vorsitzender der Unternehmerinitiative A45, teil. Alle begrüßten den Masterplan einhellig.
Regionale Unternehmen: Zwischen Problemen und Notwendigkeit
Damit das Großprojekt zeitgerecht verwirklicht werden kann, ist ein erheblicher Planungsaufwand notwendig. Laut Gaedtke kann seitens des Verkehrsministeriums das erforderliche Personal in jedem Fall bereitgestellt werden. Sowohl Marc Simon als auch Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, machten keinen Hehl aus den erheblichen Problemen, die durch die langjährigen Bauarbeiten gerade für die regionalen Unternehmen entstehen. Dies gelte insbesondere für den Güter- und den Schwerlastverkehr. Andererseits sei die durchgehende Sanierung der A45 mit dem langfristig wichtigen Neubau tragfähiger Brücken ohne Alternative. (LP)
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