Drohgebärden, aber nichts Konkretes

Kommentar zur Lage bei Dura und zur „Plettenberger Erklärung“


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Mit einem "Runden Tisch" in Plettenberg will die IG Metall Druck auf die Dura-Geschäftsleitung aufbauen. von Rüdiger Kahlke
Mit einem "Runden Tisch" in Plettenberg will die IG Metall Druck auf die Dura-Geschäftsleitung aufbauen. © Rüdiger Kahlke

Immerhin ein Ziel hat die IG Metall mit ihrem runden Tisch zum geplanten Stellenabbau bei Dura erreicht: ein wohlwollendes Medienecho in der Region. Unterstützt von Bürgermeistern der betroffenen Kommunen, von heimischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten wurde die "Plettenberger Erklärung" verabschiedet (LokalPlus berichtete). Mehr als eine Aufforderung an die Geschäftsleitung, Informations- und Mitbestimmungsrechte zu achten und endlich die Katze aus dem Sack zu lassen, was sie denn wann und wie plant, ist es nicht.


Dafür plustert sich die IG Metall zu Drohgebärden auf, verweist auf ihren hohen Organisationsgrad bei Dura und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Wie die aussehen? Konkrete Antworten blieb die Gewerkschaft ebenso schuldig wie die Landtagsabgeordnete, die den Wirtschaftsminister um Unterstützung gebeten hatte. Stattdessen das Angebot, weiter auf die "Kultur des Dialogs" zu setzen. Stärke und Kampfkraft sehen anders aus. Es wird die Unternehmensleitung in den USA kaum beeindrucken, wenn die Gewerkschaft im Sauerland ihr droht. Und wenn Informations- und Mitbestimmungsrechte verletzt sind, gibt es im Rechtsstaat den Rechtsweg, diese einzufordern. Viel heiße Luft also, diese „Plettenberger Erklärung". Und noch mehr CO2 das für die Anreise der Unterstützer in die Luft geblasen worden ist.
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