Von 13 auf 400

Reinhard Flöper sammelt, restauriert und stellt alte Radios aus


  • Kirchhundem, 21.01.2016
  • Von Jill Arens
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    Jill Arens

    Redaktion

Reinhard Flöper vor einigen alten Radios, die im Vergleich zu modernen Geräten riesengroß erscheinen. von s: Jill Arens
Reinhard Flöper vor einigen alten Radios, die im Vergleich zu modernen Geräten riesengroß erscheinen. © s: Jill Arens

Die Räume in Reinhard Flöpers Haus in Heinsberg sind bis unter das Dach mit alten Schätzen gefüllt. Er besitzt historische Radios, Grammophone, Fernsehgeräte, Musikboxen und –truhen, Tongeräte und Tefifone. Insgesamt verfügt er über knapp 400 Geräte, die er gesammelt, gekauft und teilweise auch restauriert hat.


„An der Wand sollen mal meine Radios stehen, die Stangen sind schon fest. Wie? Mehr Radios habe ich nicht.“ Dieses Zitat von Reinhard Flöper befindet sich auf der Rückseite eines alten Fotos von vor über zehn Jahren, auf dem er auf eine kleine Sammlung von Radios schaut. Insgesamt 13 fand er auf seinem Dachboden und baute anschließend, animiert durch seine Lebensgefährtin, Regale, um sich die historischen Geräte besser anschauen zu können. Aus einer einst begonnenen Sammlerleidenschaft entstand ein Radiomuseum, welches heute in der Museumsliste des Kreises Olpe eingetragen ist. Mit der Zeit wurden aus bereits 70 Geräten im Jahr 2007 bis heute rund 400 Exemplare, die sich auf mehreren Etagen bestaunen lassen. Durch Berichte in verschiedenen Zeitungen wurden Leser auf den Sammler aufmerksam und boten weitere Radios an, die der Museumsbesitzer in ganz NRW abholte. So wuchs die Anzahl der Geräte von Jahr zu Jahr.
Historische Radios, soweit das Auge reicht
Nostalgie kommt bei der Betrachtung dieser Zeitzeugen auf. Und es wirkt kurios, als Reinhard Flöper zu einer modernen Fernbedienung greift und mehreren Radios gleichzeitig ein manuelles Kommando erteilt. Blasmusik erschallt aus verschiedenen Ecken, der Klang ist laut und beeindruckend gut. Knapp die Hälfte der Geräte ist funktionstüchtig; viele hat der gelernte Elektriker über die Jahre repariert, bei manchen lohne sich die Reparatur nicht mehr. „Wenn die Radios nicht ständig und täglich laufen, dann gehen sie einfach kaputt“, so der 72-jährige. Neben Röhrenradios der 30er bis 60er Jahre befinden sich in der Sammlung auch Transistorradios der 80er.
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Von 13 auf 400
Jedes der zahlreichen Geräte hat seine eigene Geschichte. Reinhard Flöper ist stolz auf jedes einzelne. Sein Schwager fügt jedoch hinzu: „Man muss schon etwas bekloppt dafür sein.“ Eine Möglichkeit für Liebhaber und Interessenten, die Raritäten zu besichtigen, gibt es: Nach einer Terminvereinbarung mit Reinhard Flöper unter 02723/ 72995 kann das Radiomuseum besucht werden. Der Eintritt ist frei.
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