Stuhldreier: „Unzumutbare Absage"

Alter Bahnhof: SPD lehnt Sitzungsvorlage ab / Appell für gemeinsamen Weg


 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz

Die öffentliche Sitzungsvorlage 65/2015 des Attendorner Stadtrats hat in der Hansestadt heftige Diskussionen ausgelöst (LokalPlus berichtete). Es geht um die Zukunft des Alten Bahnhofs, der eigentlich ein neues Kulturzentrum beherbergen sollte, angesichts der Bausubstanz dafür aber nun wohl nicht mehr in Frage komme. Die SPD-Fraktion lehnt die Vorlage in der jetzigen Form aus mehreren Gründen ab. Die Pressemitteilung der Sozialdemokraten im Wortlaut:


„Zur aktuellen Diskussion um das Kulturzentrum Alter Bahnhof bezieht die SPD-Fraktion wie folgt Stellung: Nach intensiver Abwägung der Beschlussvorlage 65/2015, in der von der weiteren Betrachtung des Alten Bahnhofs für kulturelle Zwecke abgesehen und stattdessen die Alte Post als Alternative ins Spiel gebracht werden soll, lehnt die SPD-Fraktion die Vorlage in dieser Form ab. Die Gründe liegen laut dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Stuhldreier darin, dass es unzumutbar ist, den Vereinen Alter Bahnhof, KulturA und dem Orts- und Heimatverein unter Federführung von Andreas Luke trotz monatelanger und intensiver (Neu-)Konzeptionierung einer den Vorgaben der Politik und der Stadtverwaltung entgegenkommenden Alternative, eine Absage zu erteilen.
„Wesentliche Punkte für tragfähiges Konzept berücksichtigt"
Durch die Reduzierung des Raumbedarfs des Vereins Alter Bahnhof sowie der Planung eines kommerziell zu nutzenden Teils des Gebäudes seien wesentliche Punkte zur Erarbeitung eines tragfähigen Konzepts berücksichtigt worden. Diese seien nun hinsichtlich der Bausubstanz und der Baukosten zu bewerten und anschließend in ein tragfähiges Finanzierungskonzept zu überführen. Positiv beurteilt wird, dass die Notwendigkeit einer Ausweitung und Bereicherung des kulturellen Angebotes auch in der Stadtverwaltung weiterhin ganz oben auf der Agenda steht, um die Attraktivität der Hansestadt zu steigern und die sogenannten "weichen Standortfaktoren" auszubauen.
Konzept für „mehr Fleisch an den Knochen"
In diesem Zusammenhang hat die SPD-Fraktion verdeutlicht, dass zu einer Entscheidungsfindung auch für die Alte Post ein klares Konzept vorliegen müsse, das Kosten und Nutzen ebenso darstelle, wie dies von den Vereinen für den Erhalt des Alten Bahnhofs eingefordert würde. Dazu solle kurzfristig ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet werden, um "mehr Fleisch an den Knochen" zu bringen und eine Entscheidung zu erleichtern. Ferner hält es die SPD-Fraktion für zielführend, die Bedenken der Stadtverwaltung zum Konzept Alter Bahnhof, z.B. im Hinblick auf die Umbaukosten oder die geplante Nutzung, mit dem Verein zusammen zu erörtern und letztlich einen gemeinsamen Weg zu finden, der auf der einen Seite den Erhalt des Gebäudes ermöglicht und auf der anderen Seite eine Aufwertung des kulturellen Angebots in der Stadt sicherstellt." (LP)
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