„Bufdis“ sollen Flüchtlinge betreuen

Stellen für Bundesfreiwilligendienst ausgeschrieben


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Im Bereich der Integrationsarbeit warten auf die „Bufdis“ jede Menge Herausforderungen. von s: ©BMFSFJ/Bertram_Hoekstra
Im Bereich der Integrationsarbeit warten auf die „Bufdis“ jede Menge Herausforderungen. © s: ©BMFSFJ/Bertram_Hoekstra

Hoffnungen, die die Stadt Drolshagen mit ihrer Ausschreibung verknüpft hat, „haben sich bisher nicht bestätigt.“ Das ist das Fazit von Martin Tomasetti, Fachbereichsleiter für Sicherheit, Soziales und Bürgerbüro im Rathaus. Interessenten im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) haben sich bisher nicht gemeldet. Sie sollen die Flüchtlinge betreuen, die Drolshagen aufnehmen muss.


Die Stadt hat früher schon Zivildienstleistende eingesetzt. Die „Zivis“ haben schon Flüchtlinge, aber auch Aussiedler betreut. Dabei habe man „sehr gute Erfahrungen“ gemacht, so Tomasetti. 2011 wurde der Bundesfreiwilligendienst anstelle des bisherigen Zivildienstes eingeführt. Dass es bislang kein Interesse an der Ausschreibung in Drolshagen gab, führt der Fachbereichsleiter darauf zurück, dass der BFD „für viele nicht interessant ist“. Sie würden nach der Schule gleich eine Berufsausbildung oder ein Studium aufnehmen.
Auswärtige Bewerber willkommen
Gerade diese Personengruppe will die Stadt ansprechen. Junge Leute bis 25 Jahre werden gesucht, die „vor dem Einstieg ins Studium (Sozialen Arbeit/ Sozialpädagogik) oder den Beruf praktische Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln möchten“, heißt auf der Homepage der Stadt. Dabei müssen die Bewerber nicht unbedingt aus Drolshagen kommen. „Das wäre wünschenswert“, sagt Martin Tomasetti, der aber auch „jedem anderen zutraut, sich die Ortskenntnisse anzueignen.“
Außer einer möglichen beruflichen Orientierung und sozialer Kompetenz bekommen die Bewerber ein Jahr lang Einblick „ in die Arbeit der Stadtverwaltung, denn sie sind ab sofort Teil des Teams im Fachbereich Soziales“, heißt auf der Homepage weiter. Wobei die 12 Monate nicht in Stein gemeißelt sind, wie der Fachbereichsleiter betont. „Es geht auch ein kürzerer Zeitraum“, wäre Martin Tomasetti froh über Bewerbungen. Denn: Sollte sich eine Perspektive für die jungen Leute in Richtung Studium oder Ausbildung ergeben, kommen sie „schnell aus dem Vertrag raus.“
Taschengeld und Versicherung
Für die Zeit als „Bufdi“ wird ein Taschengeld gezahlt. Die Höchstgrenze liegt bei 363 Euro. Beiträge für Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlt die Einsatzstelle. Zudem können die Bufdis kostenlos an Fortbildungs-Kursen teilnehmen. Auf die jungen Leute wartet ein spannendes und vielfältiges Aufgabengebiet. Derzeit werden in Drolshagen 80 Flüchtlinge betreut, Tendenz, wie überall, steigend. Die Bundesfreiwilligen sollen das im Herbst gegründete „Netzwerk Asyl" unterstützen. Dabei kümmern sich freiwillige Helfer und Helferinnen und die Flüchtlinge. Die Bufdis sollen den Flüchtlingen bei der Integration helfen, für Abwechslung sorgen und Kooperationen mit Vereinen fördern.
• Interessenten können sich bewerben unter: rathaus@drolshagen.de • Nähere Informationen zur Tätigkeit und den Bedingungen gibt es auf der Internetseite der Stadt. • Allgemeine Informationen zum Bundesfreiwilligendienst: www.bundesfreiwilligendienst.de
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