Polizei will Einbrechern einen Riegel vorschieben


  • Kreis Olpe, 19.10.2015
  • Von Matthias Clever
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Die „Jahreszeit der Einbrecher“ hat begonnen: Sie nutzen die Dunkelheit, um Wohnungen auszuspähen und auszuräumen. Die Statistik zeigt, dass die Täter besonders in den „dunklen“ Monaten zuschlagen. Obwohl es im Zeitraum vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. September 2015 „nur“ 228 Einbrüche im Kreis Olpe gegeben hat, beteiligt sich die Kreispolizeibehörde an der landesweiten Aktionswoche „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“. Vor allem die Stadt Olpe macht den Ermittlern Sorgen.


„Immer noch ist der Kreis Olpe im grünen Bereich“, sagt Jürgen Sterk. Der Kriminaloberrat ist Leiter der Direktion Kriminalität – zum Auftakt der Aktionswoche „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“ erklärt er, wie sich die Einbruchszahlen in den vergangenen Jahren verändert haben. Während etwa in Drolshagen die Zahl der Einbrüche von 37 (1. Oktober 2012 bis 30. September 2013) auf 22 (1. Oktober 2014 bis 30. September 2015) zurückging, stieg die Zahl in Wenden von 21 auf 31. In Olpe waren es sogar 87 (damals 54). Während in den beiden Kommunen die Ermittler die höhere Zahl von Delikten mit den direkten Autobahnanbindungen begründen, lagen die anderen Einbruchsziele in den anderen Kommunen meist direkt an Hauptstraßen.
Weniger Einbrüche in Lennestadt und Kirchhundem
Schnell hin und schnell wieder weg, dies ist laut Sterk die Devise. Ausnahme sei die Stadt Attendorn. Dort habe es zahlreiche Einbrüche im Innenstadtbereich gegeben. Daraus schlussfolgert die fünfköpfige Abteilung für Einbrüche, dass es sich hier nicht um eine kriminelle Bande handelt, die entlang der Autobahnen ihr Unwesen treiben, sondern um einen lokalen Täter.
In Lennestadt ging die Zahl von 28 auf 26 zurück – in Kirchhundem verzeichnete die Polizei ebenso einen Rückgang von 13 auf 9. Mehr als eine Verdopplung gab es hingegen in Finnentrop – nämlich von 9 auf 22 Taten.
Der dreifache Riegel
Unter anderem durch die Aktionswoche will die Polizei über geeigneten Einbruchschutz und das richtige Verhalten zur Verhinderung von Einbrüchen aufgeklärt. Kern der Kampagne ist der dreifache Riegel gegen Einbrecher: • Wohnung sichern • aufmerksam sein • Polizei über Notruf 110 alarmieren Gut gesicherte Türen und Fenster kosten den Täter Zeit und der Einbrecher verursacht Lärm. „Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihrer Wohnung durch den Einbau von Sicherungstechnik“, sagt Kriminalhauptkommissar Michael Klein, der für Kriminalprävention bei der Kreispolizeibehörde Olpe zuständig ist. Klein und seine Kollegen beraten, welche Sicherungsalternativen für das eigene Zuhause geeignet sind.
Zehn Sekunden für Einbruch
Wie einfach Einbrecher in eine Wohnung gelangen können, demonstrierte der Experte. Polizei-Pressesprecher Stephan Ommer setzte den Schraubenzieher an einem Fenster an und hatte innerhalb von rund zehn Sekunden das Fenster geöffnet – und das, obwohl er nie zuvor als „Einbrecher“ aktiv war. Durch zinsgünstige Kredite werde die Umrüstung auf realisierbar.
Neben der Sicherung des Hauses, ruft die Polizei zur Wachsamkeit auf. Jeder Bürger könne durch Aufmerksamkeit einen aktiven Beitrag zur Verhinderung von Einbrüchen leisten. Eine Kultur des Hinsehens und Handelns mache es den Tätern schwer.
Dunkle Häuser locken Täter
„Wer seine Umgebung und Nachbarschaft im Auge behält, verdächtige Personen oder Geschehnisse wahrnimmt, sollte sofort die Polizei über 110 informieren“, betont Jürgen Sterk. Lieber sollte einmal zu viel, als einmal zu wenig die Polizei angerufen werden. Michael Klein fügt hinzu, dass Einbrecher häufig tagsüber in Häuser und Wohnungen einsteigen. Besonders in den Wintermonaten machen sie sich die früh einbrechende Dunkelheit zu nutze. Die Täter haben es eilig und nutzen jede günstige Gelegenheit. „Dunkle Häuser, Fenster auf Kipp und runtergelassene Rollläden am Tag ziehen die Täter magisch an“, macht Klein deutlich. Achteten die Bewohner beim Verlassen darauf, sinke direkt das Risiko eines Einbruches.
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