Löschgruppe spendet „Defi“


  • Finnentrop, 13.12.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Die Löschgruppe Lenhausen finanzierte jetzt einen Defibrillator für Ingolf Egelmeier. Er ist Helfer vor Ort (HvO). Das Geld wurde auf der Jahresdienstbesprechung der Löschgruppe im Kreis der Kameraden und Gäste gesammelt.


1800 Euro hat der neue Defibrillator gekostet, der die Ausstattung von Ingolf Egelmeier ab sofort ergänzt. „Eine leere 1,5 Liter große Schnapsflasche ist unser Sammelgefäß“, erklärt Löschgruppenführer Martin Grüneböhmer. „Bei der Jahresdienstbesprechung geht sie durch die Reihen und wir bitten um eine Spende. Wenn die Flasche schließlich voll ist, wird der Inhalt für einen guten Zweck gespendet.“ Ob Kindergarten oder Renovierung der Schützenhalle, die Kameraden finden immer eine Verwendung, die dem gesamten Ort nützlich ist.
„In diesem Jahr haben wir uns für den Defibrillator entschieden“, so Joachim Blume, stellvertretender Löschgruppenführer. „Unser Kamerad Ingolf Egelmeier hat im vergangenen Jahr seine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert und ist seit Sommer auch Helfer vor Ort. Wenn jetzt ein Notfall im Bereich Lenhausen, Rönkhausen und Frielentrop ist, dann wird er gleich mit alarmiert. Außerdem ist er als Feuerwehrkamerad auch bei Einstätzen der Wehr gefragt.“
520 Stunden Ausbildung
Seine Grundausrüstung wie den Notfallrucksack hat Ingolf Egelmeier vom DRK Finnentrop bekommen. 15 Einsätze hat er als HvO seit der Aufnahme seines Dienstes schon absolviert. „Mit dem Defibrillator kann ich jetzt noch effizienter helfen. Auch bei Kindern kann er durch eine spezielle Einstellung am Gerät eingesetzt werden“, freut sich der Rettungssanitäter, der für seine Ausbildung 520 Stunden in Rhode geleistet hat. Er ist damit der elfte HvO in der Gemeinde Finnentrop. Der HvO soll die Zeit zwischen Eintreten des Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung verkürzen. Je schneller qualifizierte Maßnahmen durchgeführt werden, desto günstiger ist der Heilungsablauf und umso kürzer ist im Durchschnitt die nachfolgend notwendige Behandlungszeit.
Irreversible Schäden nach kurzer Zeit
Jede Minute, in der ein Kammerflimmern nicht mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung behandelt wird, sinken die Chancen für eine erfolgreiche Genesung um zehn Prozent. Nach bereits sechs bis acht Minuten fehlender Sauerstoffversorgung treten schwere irreversible Schäden am Hirn auf. Da jedoch allein das Absetzen des Notrufs und die Disponierung in der Rettungsleitstelle bereits zwei Minuten in Anspruch nimmt und die Anfahrzeit des Rettungsdienstes hinzu kommt, kann es für eine erfolgreiche Wiederbelebung zu spät sein. Durch die Verkürzung der Hilfsfrist mit dem HvO können viele Patienten selbst nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall vollständig genesen.
Mobiler Defibrillator
„Im Durchschnitt ist die Überlebenschance bei einem schnellen Einsatz durch einen Defibrillator um 35 Prozent höher“, weiß Rotkreuzleiter Guido Wicker. Er freut sich, einen weiteren HvO in der Gemeinde begrüßen zu können. „Sollte Ingolf Egelmeier im Urlaub sein, kann auch Jürgen Rohrmann im Notfall helfen. Er ist Betriebssanitäter bei der Firma Mubea.“
In Lenhausen im Sportlerheim gibt es außerdem einen mobilen Defibrillator. Er kann bei größeren Festen und Feierlichkeiten am gewünschten Ort vorgehalten werden. Eine Ersthilfe ist damit für jedermann möglich.
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