Auf dem Weg zu einer Kirche der Teilhabe

Ansgar Kaufmann zeigt sich vor dem Abschluss des Dialogprozesses optimistisch


Ansgar Kaufmann: "In den letzten Jahren hat sich in der Kirche viel bewegt."
Ansgar Kaufmann: "In den letzten Jahren hat sich in der Kirche viel bewegt."

Einen spannenden Herbst mit wichtigen Beratungen und Entscheidungen erwartet Ansgar Kaufmann aus Kirchhundem für die Katholische Kirche. Vom 4. bis zum 25. Oktober tagt in Rom die Familiensynode, die bereits im Vorfeld intensive Diskussionen ausgelöst hat.


Bereits am kommenden Wochenende findet in Würzburg das abschließende Treffen des Dialogprozesses der Deutschen Bischofskonferenz statt. Kaufmann, der Vorsitzender des Diözesankomitees (Vertretung der Laien in Räten und Verbänden im Erzbistum Paderborn) ist, gehört dort zur zehnköpfigen Paderborner Delegation. Neben dem emeritierten Weihbischof Manfred Grothe werden Pfarrer Karl-Hans Köhle aus Siegen, DPSG-Diözesankurat Simon Schwamborn und Gemeindereferentin Michaela Labudda aus Unna entsandt. Für das Diözesankomitee werden neben Kaufmann die Vorsitzende Annika Manegold, Vorstandsmitglied Nadine Mersch, Marlis Meermeier von der kfd und die ZdK-Mitglieder Hans-Georg Hunstig und Markus Ziganki an den Beratungen teilnehmen.
Bei einem Vorbereitungstreffen zog Kaufmann eine insgesamt zufriedene Bilanz des Dialogprozesses: „In den letzten Jahren hat sich in der katholischen Kirche in Deutschland viel bewegt. Es gibt eine sehr offene Gesprächskultur über Fragen des Glaubens und der konkreten Gestaltung der Kirche. Der Gesprächsprozess ist ein wichtiger Beitrag zur Erneuerung der Katholischen Kirche in Deutschland." Den Diskussionen seien unter anderem die aktuellen Beschlüsse der Deutschen Bischofskonferenz zu einem erneuerten Arbeitsrecht, ihr Vorstoß zu einem neuen Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen und die Ziele zu größerer Geschlechtergerechtigkeit in kirchlichen Einrichtungen zu verdanken.
Wille zur Erneuerung
Auch bei anderen Themen sei der Wille zur Erneuerung spürbar. Hier stünden konkrete Beschlüsse jedoch noch aus. „Kollegiale Leitungsmodelle, eine Erneuerung der Liturgie mit mehr Mut zu Experimenten und die Wiederentdeckung des Reichtums der Liturgie sind Beispiele hierfür“, erläutert Ansgar Kaufmann. Nadine Mersch ergänzt: „Gerade angesichts der aktuellen Flüchtlingsentwicklung ist auch eine Ausweitung des diakonischen Engagements auf allen Ebenen der Kirche nötig. Hierzu gab es im Dialogprozess eine große Übereinstimmung, die sich ja auch im Engagement in vielen Gemeinden und Verbänden deutlich zeigt.“ Die Paderborner Delegierten begrüßen ausdrücklich, dass der Dialogprozess in Form eines Konvents im zwei- bis dreijährigen Rhythmus fortgeführt werden soll.
Prozess hat sich gelohnt
„Anfangs gab es die Sorge, dass der Dialogprozess folgenlos bleiben würde. Heute können wir deutlich sagen, dass der Prozess sich gelohnt hat. Die Katholische Kirche des Jahres 2015 ist eine andere als diejenige des Jahres 2010. Einiges ist bereits beschlossen, vieles andere auf dem Weg“, ist Ansgar Kaufmann optimistisch für die weitere Entwicklung.
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