Mordermittlungen zwischen den Gängen

Interaktives „Krimidinner“ auf Burg Schnellenberg


 von s: Ina Hoffmann
© s: Ina Hoffmann

Leichenschmaus und Testamentseröffnung, Vier-Gänge-Menü und ein Mord: Auf der Burg Schnellenberg fand am Samstag, 16. Januar, eine Aufführung des „Original Krimidinners“ statt. „Der Leichenschmaus“ ist Teil der fünfteiligen „Ashtonburry“-Chronik rund um Schloss Darkwood und seine Bewohner.


Am Eingang kündigt Butler Bunter die ankommenden Grafen, Barone, Prinzessinnen und ihre Kutscher an, die von Lady Emily Ashtonburry begrüßt und vom Dienstpersonal zu ihren Plätzen geführt werden. Der Grund ihres Zusammentreffens ist allerdings kein fröhlicher, wie die Grablichter auf den Tischen und der Kranz im Eingangsbereich verraten: Schlossherr Lord Ashtonburry ist jüngst seinem dritten Herzinfarkt erlegen. Im Festsaal der Burg finden Leichenschmaus und Testamentseröffnung statt. Zur Begrüßung trinken die Gäste einen Absinth auf den verstorbenen Schlossherren und erheben sich, um gemeinsam „For he was a jolly good fellow“ zu singen- natürlich in der Vergangenheitsform. Schließlich ist der Lord nur noch in Form seiner Asche anwesend, die von Butler Bunter in einer Urne hereingetragen wird. Kaum sind die Gläser geleert, verstirbt auch der Bruder des Lords, Sir Ernest Hubertus Hockbridge. Und eines ist sofort klar: Der Attentäter ist unter den Gästen.
Zehn Events pro Jahr
„Vor etwa fünf Jahren kamen ,World of Dinner´, die Veranstalter des Krimidinners, auf uns zu, da sie einen geeigneten Aufführungsort in der Region suchten. Diese Veranstaltungen werden immer sehr gut angenommen, sodass jährlich zehn solcher Events bei uns stattfinden können. Neben dem heutigen Dinner sind auch die nächsten beiden Termine bereits ausverkauft“, erzählt Thomas Bilsing, Pächter und Geschäftsführer der Burg Schnellenberg.
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Mordermittlungen zwischen den Gängen
Zwischen den Szenen des Erlebnistheaters wird ein erlesenes Vier-Gänge-Menü serviert, das von Butler Bunter angekündigt wird. Das ist nur folgerichtig, immerhin hat er ein „Gong-Diplom“ von der Butler-Schule in Eaton.
Im Stile von Edgar Wallace
Fünf Schauspieler schlüpfen in die Rollen der Witwe Lady Emily Ashtonburry, Cora Tilling (Tochter des Lords), Peter Ross (Neffe des Lords), Sir Ernest Hubertus Hockbridge (Bruder des Lords) und Butler Bunter. In fünf Szenen führen sie das Stück auf, das „Krimidinner“-Erfinderin Alexandra Stamm im Stil der Edgar Wallace-Filme geschrieben hat. Die Gäste werden für einen Abend in das England der Sechziger Jahre entführt, wo sich die Erben des Lords gegenseitig verdächtigen und so manches ans Tageslicht kommt, das besser verborgen geblieben wäre. Alle haben Geheimnisse, aber nur einer hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche im Keller. Auch Freiwillige aus dem Publikum wirken in dem Stück als Notar, Arzt und Helfer des Kommissars mit. Wer Sir Ernest ermordete, muss das Publikum selbst herausfinden. Anhand der Hinweise, die im Stück gegeben werden, können sie einen Tipp abgeben, wer der Mörder ist und was sein Motiv für die Tat war. Und so konnte auch an diesem Abend wieder ein Mörder auf Schloss Darkwood alias Burg Schnellenberg überführt werden. Doch der nächste Mord lässt nicht lange auf sich warten, beim nächsten Krimidinner heißt es wieder: „Rufen Sie Scotland Yard!“
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