Börseneinbruch in China ohne Folgen für den Kreis


Der Einbruch an Chinas Börsen wirkt sich bisher nicht negativ auf die heimische Wirtschaft aus. Die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) hat im Kreis Olpe ein Stimmungsbild der Betriebe eingeholt, die in China tätig sind.


Durch die Kurskorrekturen auf den Aktienmärkten droht einem Teil der dortigen Anleger nun die Zahlungsunfähigkeit. Sie scheiden auf der Nachfrageseite aus. Wie viele Anleger betroffen sind, ist offen. Ob deshalb Autokäufe unterbleiben, ist noch nicht absehbar. Dass dies in nennenswertem Umfang der Fall sein könnte, diese Gefahr sehen zumindest die heimischen Zulieferer der Automobilindustrie nicht. Hugo Bischopink, Geschäftsführer der Finnentroper Fischer und Kaufmann: „Es kann zwar sein, dass Teile des Mittelstandes dort in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und dadurch die Nachfrage nach Automobilen sinkt. Bisher spüren wir davon jedoch noch nichts. Das Geschäft läuft ohne Störungen.“
Bereits seit Ende der 1960er-Jahre in China tätig
Etliche Unternehmen im IHK-Bezirk waren bereits früh in China tätig, einzelne sogar seit Ende der 1960er-Jahre. So konnten sie an dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas teilhaben, das in einem Zeitraum von 20 Jahren ein Vielfaches seiner ursprünglichen Wirtschaftskraft erreicht hat. Einige Betriebe realisierten in diesen Jahren hohe Umsatzsteigerungen. Die derzeitige Entwicklung bedeutet für sie nicht mehr als eine Abkühlung auf hohem Niveau. Christian Hermann von der Drolshagener KRAH-Gruppe: „Wir sind in China verhältnismäßig stark gewachsen. Unsere Entwicklung verlief zu rasant, als dass man eine ungehemmte Fortsetzung hätte erwarten können. Wir hoffen, unser hohes Niveau mittelfristig stabilisieren und weiter ausbauen zu können – wenn auch vermutlich nicht mehr mit den hohen Wachstumsraten der Vergangenheit.“
Ankerpunkt für weitere Aktivitäten
Einige der großen heimischen Industrieunternehmen sind auch mit Standorten in China vertreten. Die Unternehmen haben in aller Regel ihr Vertrauen in eine positive Entwicklung in China nicht verloren. Sie setzen im Rahmen ihres Wachstums weiterhin auf den Standort, der für viele zugleich der Ankerpunkt für weitere Aktivitäten in Asien darstellt, wie Siegfried Koepp von der in Wenden beheimateten elexis AG betont: „Wir sehen nicht allein den chinesischen Markt, sondern lenken unsere Aufmerksamkeit von dort aus auch auf die benachbarten Märkte, etwa in Vietnam. Auch dort werden Anlagen gebaut.“ (LP)
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