Bürgermeisterkandidaten im Kreuzverhör

Peter Weber und Wolfgang Wigger stellten sich im Jugendparlament vor


  • Olpe, 26.06.2015
  • Von Volker Lübke
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 von Volker Lübke
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Politik macht Arbeit, macht aber auch viel Spaß. Diese Botschaft kam am Donnerstagabend, 25. Juni, im Jugendparlament Olpe an. Die Bürgermeister-Kandidaten Peter Weber (CDU) und Wolfgang Wigger (SPD) stellten sich dem Politik-Nachwuchs im Lorenz-Jäger-Haus vor.


„Es hat schon einen großen Reiz, wenn man in seiner Heimatstadt für das Bürgermeisteramt kandidieren darf.“ Fast wortgleich beantworteten die beiden Politiker, die sich am 13. September um die Nachfolge von Bürgermeister Horst Müller (CDU) bewerben, die Frage nach der Motivation für diesen Schritt. Stimmen Peter Weber und Wolfgang Wigger auch in den großen Zielen für die Zukunft der Stadt Olpe überein, so wurden die Unterschiede in den Details schnell deutlich. Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion Weber stellte sich bei der Vorstellung seiner Person und seiner Ziele auf die Jugendlichen ein. Immer wieder fand er passende Vergleiche und die richtigen Worte, um an den Interessen der Zuhörer anzuknüpfen. SPD-Chef Wolfgang Wigger setzte beim Jugendparlament an, das auf Initiative der SPD 2005 ins Leben gerufen wurde.
Behörden- und Politikersprache waren nicht gefragt
Nicht mit allen Themen kamen die beiden Kandidaten bei den Mitgliedern und Gästen des Gremiums an. Behördendeutsch und politische Wortschöpfungen wie Parkraumbewirtschaftung, Standortförderung, Effizienzsteigerung oder Ressourcenbündelung sind eben wenig geeignet, Jugendliche zu begeistern.
In der anschließenden Fragerunde machten die Bürgermeisteranwärter dieses Manko dann aber wieder wett. „Warum sollte man Sie wählen?“, hakte David Clemens, Vorsitzender des Jugendparlaments, konkret nach. „Weil die Olper nach 60 Jahren CDU-Dominanz den politischen Wechsel wollen“, schaltete der SPD-Kandidat prompt auf Wahlkampf um. Weil er es könne, machte der CDU-Kandidat deutlich, indem er die Aufgaben des Bürgermeisters seinen eigenen Fähigkeiten gegenüberstellte.
„Was erwarten Sie vom Jugendparlament?“, wollte der 2. JuPa-Vorsitzende, Simon Schmelzer, wissen. Mitzureden, sich zu engagieren, kommunalpolitische Fragen z.B. in der Schule zu thematisieren und hinter die Kulissen zu blicken, so die Zusammenfassung von Wolfgang Wigger. „Ich glaube, diejenigen, die hier sitzen, werden in ein paar Jahren 200 Meter weiter im Rathaus sitzen und die Entscheidungen treffen“, sagte Peter Weber: „Ihr tragt in euren Freundeskreises weiter, wie wichtig Kommunalpolitik ist.“ Das sei ein ganz wesentlicher Beitrag, der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, waren sich beide einig.
Dass das Jugendparlament jungen Olpern die Möglichkeit bietet, Entscheidungen im Rathaus mit zu beeinflussen, wurde bei der Diskussionsrunde deutlich. Zugleich erwies sich das Gremium als wichtiges Instrument zum Erlernen politischer Debatten. Auf das Stichwort Skaterpark reagierte ein Besucher nach einem kurzen Statement. Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er den Saal. An der Befragung der Jugendlichen vor dem Bau der Anlage hatte er sich nach Aussagen der Anwesenden nicht beteiligt. Politik kann nicht alles wissen, und auch nicht alles alleine tun, sagte Peter Weber. Deshalb gelte es, die in Olpe gedeihende Pflanze Ehrenamt zu hegen und zu pflegen.
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