Ein Plan mit drei Bestandteilen

Geckschießen in Rönkhausen / Jens Nagel gelingt entscheidender Treffer


  • Finnentrop, 30.08.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von s: Barbara Sander-Gratez
© s: Barbara Sander-Gratez

Der erste Geck nach 85 Jahren heißt Jens Nagel: Der 41-Jährige beendete am Samstag nach 156 Schuss ein überaus spannendes Schießen zum Auftakt des Schützenfestes der Schützenbruderschaft St. Antonius Rönkhausen. Es waren die ersten beiden Bestandteile eines dreiteiligen Plans.


„Früher gehörte das Geckschießen zum Schützenfest“, erzählte der 1. Brudermeister Thomas Kremer. Ein verkleideter Holzkörper wurde in den Kugelfang gezogen und jeder Schützenbruder durfte mitschießen. „Damals war das entweder ein Schornsteinfeger oder eine Puppe.“ Im vergangenen Jahr hatte sich der Schützenvorstand getroffen und überlegt, wie man den Verein und auch das Vogelschießen attraktiver gestalten kann. „Da kam die Idee auf, das Geckschießen wieder einzuführen“, so Kremer. „Wir haben uns allerdings entschieden, keine Figur in den Kugelfang zu hängen, sondern eine Flasche. Ein kühles Bier gehört nun mal zu einem guten Schützenfest.“
Auch Insignien in Form von Bierdeckeln (schoss Jannik Hoffmann), Kronkorken (ging an Tim Freiburg) und Öffner (holte sich Jona Schuppert) durften nicht fehlen. Der Schütze, der das Hauptziel, den Geck, aus dem Kugelfang holt, bekommt 100 Euro Prämie, hat aber keine weiteren Verpflichtungen. Mitschießen darf jeder ab 16 Jahren.
Elf neue Mitglieder
„Jeder, der heute mitschießt“, so Thomas Kremer weiter, „muss nur Mitglied in der Schützenbruderschaft sein.“ Das Konzept ging im ersten Teil auf. Elf neue Anmeldungen flatterten ins Haus und erhöhten die Mitgliedszahl am Samstag aktuell auf 571 Schützen.
Bildergalerie starten
Ein Plan mit drei Bestandteilen
Auch der zweite Teil des Plans war ein Erfolg. Gleich 47 (!) Bewerber waren am Samstag dabei und schossen von Beginn bis zum Ende alle mit. Die Reihenfolge musste daher ausgelost werden. Jüngster Schütze war Mattis Kuklinski mit 17 Jahren, ältester Schütze Ludwig Heyden mit 61 Jahren. Ob der dritte Teil des Plans aufgeht, wird sich am Montagmorgen unter der Vogelstange zeigen. „Vielleicht hat der ein oder andere Schütze heute Blut geleckt und wird auch am Montag mit auf den Vogelhalten.“
Bei einem ist auch dieser Teil des Plans aufgegangen: Geck-Schütze Jens Nagel. Nachdem er am Samstag erfolgreich war, will er am Montag „auf jeden Fall mitschießen.“ Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in Finnentrop ist Kaufmann und Fachkraft für Arbeitsschutz. In Rönkhausen ist er besonders im Karneval aktiv - sowohl in der Bütt oder als auch als Gründungsmitglied des örtlichen Männerballetts „Die Bordsteinschwälbchen.“ Somit wurde ein Jeck zum Geck. Und eine Königin hätte er auch schon: Freundin Ulrike Hase konnte am Samstag schon mal üben, wie es ist, Hände zu schütteln und sich feiern zu lassen.
Artikel teilen: