Protest gegen niedrige Milch-Preise
BDM fordert: Mengen an Markt anpassen – Milch billiger als Wasser
- Kreis Olpe, 13.11.2015
- Von Rüdiger Kahlke
Fünf oder neun Cent pro Glas Milch. „Es ist lächerlich, worüber wir diskutieren“, ruft Michael Alterauge ins Mikrofon. Vier Cent machen den Unterschied aus. Das ist der Unterschied zwischen „fairer Milch“ wie Alterauge, Teamleiter des Bundesverbandes deutscher Milchbauern (BDM) in Olpe, sie fordert und dem, was derzeit gezahlt wird. Milch, ein hochwertiges Lebensmittel wird verramscht. Die Milchpreise sind im Keller.
Herr Alterauge, welche drei Dinge müssten schnell passieren, um die Lage der Milchbauern zu verbessern?
Alterauge: 1. Ganz wichtig ist, dass die Bauern zusammen reden, dass verschiedene Meinungsrichtungen, BDM und Bauernverband, einen Konsens finden. Das geht alle Milchbauern an. 2. Die Politik muss aufhören, die Sache zu ignorieren und uns in unseren Forderungen unterstützen, gemeinsam die Mengen an den Markt anzupassen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg: zeitlich befristet die mengen herunterzufahren. 3. das muss komplett auf europäischer Ebene umgesetzt werden.
Was würde die Mengenreduzierung bewirken?
Es bringt Stabilität wenn Angebot und Nachfrage eins sind.
Wer die bis März geltende Quotenregelung nicht die bessere Lösung?
Die Quote war zu starr. In Krisen wie im Moment muss man hingehen und die Menge zurücknehmen, so, wie jedes Unternehmen es auch macht. Jeder Landwirt hat die Möglichkeit, die Mengen an den Markt anzupassen. Es geht um weniger als zwei Prozent.
Was passiert, wenn nicht schnell etwas passiert?
Es werden reihenweise Betriebe pleitegehen. Wie lange jemand durchhält hängt davon ab, ob Ausfälle durch Wald- oder Winterdienste ausgeglichen werden können. Betriebe mit Lohnarbeitern haben schon jetzt große Probleme.