Kreis prüft Datenmaterial


Günter Fest (rechts) und Michael Simon mit ihrer modernen Ausrüstung. von Kreis Olpe
Günter Fest (rechts) und Michael Simon mit ihrer modernen Ausrüstung. © Kreis Olpe

Günter Fest und Michael Simon vom Fachdienst Liegenschaftskataster und Geoinformation des Kreises Olpe erkunden derzeit systematisch das Gebiet der Städte und Gemeinden Attendorn, Finnentrop, Kirchhundem und Lennestadt, um Daten des Liegenschaftskatasters mit weiteren sogenannten topographischen Informationen zu ergänzen.


Zur Fortführung topographischer Daten, die in der Regel in Form von Karten dargestellt werden, vergleichen die beiden Vermessungsfachleute den vorhandenen Karteninhalt mit der Örtlichkeit, um topographisch relevante Veränderungen wie Gebäudefunktionen, die tatsächliche Nutzung der Erdoberfläche, besondere Bauwerke, Erdbewegungen oder Bachverläufe feststellen und aufmessen zu können. Schließlich verändern sich alljährlich rund zehn Prozent aller Daten. Für diesen topographischen Feldvergleich sind die Mitarbeiter des Kreises mit modernster Technik ausgestattet: Kartenmaterial und Luftaufnahmen sind dank speziellem Tablet-PC und hochgenauem GPS immer dabei.
„Abgleich zwischen Datenmaterial und Realität“
„Trotz aller Technik ist es in regelmäßigen zeitlichen Abständen erforderlich, einen Abgleich zwischen Datenmaterial und Realität vor Ort vorzunehmen“, weiß Michael Simon. Und sein Kollege bittet Grundstücksbesitzer in diesem Zusammenhang um Verständnis, dass sie auch schon mal Grundstücke kurzzeitig unangemeldet betreten, um die konkrete Situation vor Ort zu erfassen, sofern das von der Straße aus nicht möglich ist. All diese Arbeiten dienen dazu, die Angaben in der Liegenschaftskarte und der sogenannten Amtlichen Basiskarte (ABK) aktuell zu halten. Die Liegenschaftskarte ergänzt die Angaben des Grundbuchs in Bezug auf die bildliche und räumliche Darstellung des Eigentums an Grund und Boden. Sie enthält neben den Flurstücksgrenzen, Flurstücksbezeichnungen, Lagebezeichnungen und den Nutzungsartengrenzen, die Umringslinien des gesamten eingemessenen Gebäudebe-standes mit den entsprechenden Hausnummern. Die Liegenschaftskarte wird ständig auf der Grundlage unter anderem von Katastervermessungen der öffentlich bestellten Vermessungsingenieure und des Kreises aktualisiert (siehe Kartenausschnitt Liegenschaftskarte).
Demgegenüber enthält die Amtliche Basiskarte in Ergänzung zur Liegenschaftskarte alle wesent-lichen topographischen Objekte sowie Erscheinungsformen der Erdoberfläche wie Bebauung, Gewässer, Verkehrswege, Vegetation und Bodenbewuchs. Im Unterschied zu anderen topographischen Karten sind auch Grundstücksgrenzen dargestellt. Dieses Kartenwerk dient insbesondere für Planungszwecke, für die Erstellung von Bebauungsplänen aber bildet auch die Grundlage für Wander- und Straßenkarten und weitere thematische Karten (siehe Kartenaus-schnitt ABK).
In den kommenden Jahren wird die bislang verwendete Deutsche Grundkarte nach und nach durch die Amtliche Basiskarte ersetzt. Da die ABK digital aus der Liegenschaftskarte abgeleitet wird, können gewisse Aufgaben, die früher noch nebeneinander erledigt wurden, künftig wegfallen. Zur Vorbereitung dieser Umstellung dienen die Feldvergleiche, die von den Mitarbeitern des Kreises im Jahresverlauf und in den nächsten Jahren vorgenommen werden. Bis 2019 muss die ABK aufgrund einer landesweiten Vorgabe mit Unterstützung weiterer Kolleginnen und Kollegen im Innendienst für das gesamte Kreisgebiet vollständig erstellt werden. Bei all diesen Arbeiten bleiben die Eigentumsrechte der betroffenen Grundeigentümer unberührt. (LP)
Artikel teilen: