Mit Ulrich Berghof als neuem Bürgermeister gibt es auch einen neuen Anlauf in Sachen KiDS-Projekt. Die SPD hatte im September den Antrag gestellt, das KiDS-Projekt (Kommunalpolitik in den Schulen) zu etablieren. Ziel sollte es sein, Jugendliche für ein politisches Engagement in der Kommune zu interessieren.
Der damalige Bürgermeister Theo Hilchenbach sollte mit den Leitungen der Sekundarschulen klären, ob ein solches Projekt in den Schulen überhaupt etabliert werden kann. Die Rückmeldung der Verwaltung lautete: kein Interesse. Da hakte die SPD in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 26. November, nach. „Erschreckend" fand der Fraktionsvorsitzende Tobias Brömme, „dass die Verwaltung unsere Schulleitungen über den Antrag zum KiDS-Projekt gar nicht richtig informiert hat."
Das hätten beide Schulleiter bestätigt. Das Vorhaben sei nur in einem Nebensatz erwähnt worden. Brömme bedauerte, „dass die Idee, Kommunalpolitik mit der politischen Bildung der Schule zu vernetzen, auf bloße Parteipolitik reduziert wurde." Zuvor hatte er die Notwendigkeit verdeutlicht, junge Leute für Politik zu interessieren und auf die geringen Wahlbeteiligungen hingewiesen. Angesichts der unzureichenden Informationslage forderte Brömme, „den neuen Bürgermeister Ulrich Berghof zu beauftragen, das Gespräch mit beiden Schulleitungen erneut zu suchen."
Karl Rudolf Fölting (UCW) stimmte der Einschätzung im Grunde zu, sah aber eine Gefahr der Politisierung der Schulen. Annemarie Hermann (UCW) verwies auf die Skepsis von Lehrkräften, wenn neue Projekte an sie herangetragen würden, und riet dazu, zunächst die Lehrer mit ins Boot zu holen. Georg Melcher (CDU) meinte, man vergebe sich nichts, wenn der Bürgermeister nochmals mit den Schulleitungen rede und dann berichte.