Asyl: Gemeinde stellt Mitarbeiter ein

22 Zuweisungen in einer Woche


  • Wenden, 12.11.2015
  • Von Matthias Clever
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„Die Schmerzgrenze ist erreicht“, sagte Bürgermeister Bernd Clemens über die Arbeitsbelastung der Gemeindemitarbeiter, die mit der Zuteilung von Flüchtlingen beschäftigt sind. Bis Ende Oktober hat sich das Sozialamt in diesem Jahr rund 4000 Arbeitsstunden um das Thema Asyl gekümmert. 160 Mehrarbeitsstunden hätten die Mitarbeiter in dieser Zeit geleistet. Daher folgte der Rat am Mittwochabend, 11. November, einstimmig einem SPD-Antrag, eine „qualifizierte Fachkraft im Bereich Soziales“ für zwei Jahre befristet einzustellen.


Aktuell leben in Wenden 296 Flüchtlinge aus 25 Nationen (etwa ein Drittel kommt aus Syrien). Diese sind in 25 Unterkünften untergebracht. Derzeit wird Wohnraum für rund 90 Menschen geschaffen – daher, so führte Clemens aus, sei neben der Einstellung im sozialen Bereich auch die Einstellung eines weiteren Hausmeisters auf 450-Euro-Basis und die Einstellung eines Hochbautechnikers geplant.
Verteilung nach sozialen Aspekten
„Angesichts des starken Anstiegs der unserer Gemeinde zugewiesenen Flüchtlinge und der weiter prognostizierten Entwicklung, halten wir, wie schon vor Monaten, eine qualifizierte personelle Verstärkung für dringend geboten“, begründete Stephan Niederschlag (SPD) den Antrag. In der Ratssitzung appellierte er an die Verwaltung, die Ehrenamtlichen, die einen großen Teil der Arbeit leisteten, nicht in der „Luft hängen zu lassen“. Die Einstellung im Bereich Soziales sei ein Zeichen. Wie sich die Arbeit für die Gemeinde darstellt, führte Bernd Clemens aus. Alleine in der Woche bis zum 13. November seien 22 Flüchtlinge zugeteilt worden. Aufgrund der hohen Zahlen, hätte die Gemeinde auch auf Turnhallen zurückgreifen müssen (LP berichtete ausführlich). Sobald neuer Wohnraum fertig sei, werde nach sozialen Gesichtspunkten verteilt. „Wir wollen möglichst keine Familien mit kleinen Kinder in Turnhallen unterbringen“, sagte Clemens. Der neue Mitarbeiter soll Entlastung im Bereich Soziales bringen. Außerdem wird montags und mittwochs (jeweils nachmittags) das Amt für Besucher geschlossen, damit Schriftarbeiten erledigt werden können.
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