Gesundheitsamt hat das letzte Wort

Bad am Rothaarsteig: Wiedereröffnung noch vor den Sommerferien?


  • Kirchhundem, 09.05.2015
  • Von Sven Prillwitz
    Profilfoto Sven Prillwitz

    Sven Prillwitz

    Redaktion

 von Prillwitz
© Prillwitz

Auf einen genauen Termin lässt sich Ulrich Rameil nicht festlegen. Der 1. Vorsitzende des Trägervereins für das Bad am Rothaarsteig ist aber optimistisch, dass das seit Oktober 2012 geschlossene Schwimmbad in Oberhundem in den nächsten Wochen wieder eröffnet werden kann.


„In zwei bis drei Wochen sind die letzten Umbauarbeiten abgeschlossen. Dann können wir den Wasserkreislauf testweise wieder in Schwung bringen“, sagt Rameil. Das heißt: Pumpen und Filtertechnik werden in Betrieb genommen und das neue Edelstahlbecken erstmals mit Wasser gefüllt. Prüfungen in Sachen Dichtigkeit, Strömung und vor allem der Wasserqualität folgen. Das letzte Wort, so Rameil, habe dann das Gesundheitsamt. „Wir sind alle hochmotiviert und freuen uns auf den Neustart“, sagt der 1. Vorsitzende des Trägervereins und verspricht ein „helles, freundliches und sauberes Bad“. Ein stufenlos verstellbarer Hubboden ermögliche eine Wassertiefe von bis zu 180 Zentimetern.
Hubboden als Energiesparer
Die Vorrichtung kann bis auf Höhe des Beckenrandes hochgefahren werden und somit als Deckel das Schwimmbecken bei Nichtbenutzung verschließen. „So verdunstet weniger Wasser, wir haben weniger Feuchtigkeit im Bad und außerdem verliert das Wasser seine Temperatur nicht so schnell“, erklärt Rameil, warum der Verein mit dem Hubboden auch Energie spart.
 von Prillwitz
© Prillwitz
Weil das Bad am Rothaarsteig vom Parkplatz bis zum Schwimmbecken ohne eine einzige Stufe zu erreichen sei, sei das Schwimmbad in Oberhundem zudem besonders behindertenfreundlich, so Rameil weiter. Auch Schulen und Vereine sollen das Bad künftig wieder nutzen: „Wir haben Kontakt in dieser Richtung aufgenommen, um hier bald wieder ein vielfältiges Programm anbieten zu können. Wir hoffen, noch vor den Sommerferien wieder starten zu können.“
Nichts Neues in der Schadensfrage
Während das Kapitel Schließung in Kürze beendet sein dürfte, wird die Schadens- und Haftungsfrage den Trägerverein wohl noch eine ganze Weile beschäftigen. Im Oktober 2012 musste der Verein das Schwimmbad aus Sicherheitsgründen schließen, weil sich Fliesen gelöst und das alte Becken sich als undicht erwiesen hatte. Zwar liege ein Beweissicherungs-Gutachten vor; wer für den Schaden verantwortlich ist, sei aber bislang ungeklärt, sagt Rameil. Das Verfahren läuft vor dem Landgericht Siegen. Auf rund 420.000 Euro schätzt er den Schaden, für den der Trägerverein bislang aus eigener Tasche aufkommen musste. „Das hat jetzt eine Menge Geld, Geduld und Nerven gekostet, aber aufzugeben kommt für uns nicht in Frage“, betont Rameil. Das gilt auch für seinen Vorgänger: Paul Werner Kleffmann dankte im April nach elf Jahren als Vorsitzender ab. Er steht dem Trägerverein bei der Schadensabwicklung aber in beratender Funktion zur Seite.
Taucher als Kontrolleure
So genanntes „minderwertiges Metall“ wie Blech, das unter anderem für Haarspangen verwendet wird, kann laut Ulrich Rameil für das neue Edelstahlbecken zu einem Problem werden. „In Verbindung mit dem Chlor im Wasser kommt es zu einer chemischen Reaktion, die am Becken Rost und Korrosion auslösen kann“, erklärt der 1. Vorsitzende. Aus diesem Grund sollen Besucher darauf hingewiesen werden, etwaige Schmuckgegenstände vor dem Gang ins Wasser abzulegen. Zur Kontrolle des Schwimmbeckens will der Trägervereins des Bades in regelmäßigen Abständen Taucher der DLRG Oberhundem einsetzen, die das Becken auf verlorengegangene Metalle absuchen.
Artikel teilen: