„Die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber hat eine unbekannte Dramatik angenommen und ist auch in Attendorn zu einer dringlichen Herausforderung geworden“, Bürgermeister Christian Pospischil nutzte die Ratssitzung am Mittwoch, 23. September, um einen Bericht über die Lage der Flüchtigen in der Hansestadt zu geben.
Der erste Mann der Stadt ließ kurz nochmals die Situation rund um die Belegung der Rundturnhalle Revue passieren und machte deutlich, dass es für die Bezirksregierung keine Alternative gegeben hätte. „Die Rundturnhalle ist nun an den Kreis abgegeben worden. Zusammen mit dem DRK Kreisverband ist er der Betreiber der Halle und damit auch für alle Fragen und Anliegen zuständig. Attendorn ist mit einer Person aus der Verwaltung im Krisenstab des Kreises vertreten und wir helfen natürlich, wo wir können.“
Doch die Verwaltung stößt an ihre Grenzen, machte Pospischil deutlich. Daher sei ein weiterer Mitarbeiter im Sozialamt eingestellt worden und die Stelle eines weiteren Bufdies in diesem Bereich könne ebenfalls noch besetzt werden. „Viele Dinge bleiben zurzeit liegen. Das betrifft nicht nur das Sozialamt, sondern auch das Schulamt, das Meldeamt, die Pressestellen und das Gebäudeamt. Das Personal zeigt hier eine Einsatzbereitschaft weit über das normale Maß der Dinge hinaus.“
Doch auch Pospischil schlug kritische Töne an. „Wenn der Bund großzügige Einladungen ausspricht, muss er auch Verantwortung übernehmen.“ Er können zwar die Flüchtlinge verstehen, die ihre Heimat für bessere Lebensverhältnisse verlassen, aber „für Menschen aus dem Westbalkan kann es nur eine Zuwanderung in den Arbeitsmarkt und nicht in das Asylverfahren geben.“
Zurzeit sind in der Rundturnhalle 130 Flüchtlinge untergebracht. Hinzu kommen 13 Jugendliche im Konvikt sowie 285 Asylsuchende in den städtischen Unterkünften. „Anfang August hatten wir noch 167 Asylsuchende unterzubringen“, so Pospischil. Zunächst gehe man davon aus, dass man keine weiteren Flüchtlinge aus Arnsberg mehr zugewiesen bekomme, „doch das ist nicht sicher.“