Sie kommen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, China oder Albanien. Krieg, Verfolgung und Armut bringen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Vor allem die großen Krisen Afrikas und der arabischen Halbinsel sorgen dafür, dass viele Menschen in Deutschland Asyl suchen. Kommunen wie Drolshagen sind stark gefordert und suchen selbst Hilfe.
„Man muss sich nur die bloßen Zahlen ansehen und dann wird einem das Problem schnell klar“, sagt Martin Tomasetti. Der Fachbereichsleiter für die Bereiche Sicherheit und Soziales berichtet, dass die Stadt Drolshagen 2012 insgesamt 14 Zuweisungen hatte. 2013 seien es 17 und 2014 insgesamt 49 gewesen. „Bisher haben wir im Jahr 2015 schon 48 Menschen zugewiesen bekommen“, erklärt Tomasetti. Die Asylsuchenden müssten alle untergebracht, versorgt und betreut werden. Die Verwaltung setzt auf eine dezentrale Verteilung auf Wohnungen. Allerdings existieren zwei Wohnanlagen in Drolshagen. Neben Bleche, wo derzeit 17 Menschen leben, gibt es eine größere Unterkunft in der Wünne – dort leben 25 Flüchtlinge.
Wann und wie viele Flüchtlinge der Stadt zugewiesen werden, entscheidet sich oft spontan. Mit einem Mix aus Deutsch, Englisch, Französisch und zu einem großen Teil sprichwörtlich mit Händen und Füßen, verständigen sich die Verwaltungsmitarbeiter mit den Hilfesuchenden. Die Arbeit mit den Menschen leistete in der Vergangenheit Gerd Lütticke alleine. „Eine Person kann aber nicht alleine 80 Menschen betreuen“, betont Tomasetti – daher wird nun auch Stefanie Clemens nach ihrer Ausbildung im Rathaus in dem Bereich eingesetzt. Die beiden Mitarbeiter achten direkt bei der Ankunft der Hilfesuchenden bei der Aufteilung darauf, dass mögliche Konfliktparteien getrennt werden. Tomasetti: „Wir probieren, auf die ethischen und religiösen Belange einzugehen.“