Rustikale Badegäste am Lennestrand

Sparkassenstiftung enthüllt Skulpturengruppe in Theten


  • Lennestadt, 08.08.2015
  • Von Volker Lübke
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Eine Familie beim Badespaß, eine lesende Frau, knackige Sportler, versonnene Naturfreunde. Sie fühlen sich in den Urlaub versetzt? Besuchen Sie den Lennestrand in Theten. Dort helfen Ihnen die Skulpturen von Roger Löcherbach auf die Sprünge. Die großen Holzfiguren machen Strandleben und Freizeitgefühle handgreiflich. Am Freitagabend (7. August 2015) wurde die Skulpturengruppe offiziell enthüllt.


Bürgermeister Stefan Hundt und zahlreiche Gäste nahmen die Kunstwerke stellvertretend für die Öffentlichkeit in Empfang. Die Stiftung der Sparkasse für Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem hatte die Installation möglich gemacht. Damit habe die Stiftung gemeinsam mit der Stadt Lennestadt einen neuen Blickfang entlang des Lenne-Radwegs geschaffen, sagte Sparkassen-Vorstand Heinz-Jörg Reichmann bei der feierlichen Enthüllung der sechs Skulpturen. „Sie machen die im Sauerland reichlich vorhandenen Elemente Wasser und Strand szenisch erlebbar“, so Reichmann beim Festakt im Saloon der Elspe-Festspiele. Löcherbachs Arbeiten machten die Lebensqualität der Region deutlich, dankte Bürgermeister Hundt der Sparkassen-Stiftung und dem Künstler „für die Verbesserung unseres städtebaulichen Umfelds“. „Gleichzeitig ist ein weiteres kulturelles Highlight entlang des Lenne-Radwegs entstanden, das zum Verweilen einlädt.“
Innehalten - nachdenken - Meinungen austauschen
Kunst – gerade im öffentlichen Raum – setzt Akzente zum Innehalte, so der Bürgermeister. Das hatte mancher Lennestädter bereits während der Arbeiten in Theten getan. „Das Holz schon gerissen“, „zu weit abseits vom Ort“, „Einladung zum Vandalismus“ oder „Grobschnitzerei“ sind nur einige Aussagen, die manch ablehnende Haltung belegen. „Kunst soll nicht belanglos und gleichgültig sein“, formulierte Heinz-Jörg Reichmann angesichts solch kritischer Stimmen. Es gehe eben auch darum, Ansichten und Meinungen auszutauschen – über das dargestellte oder eben die Kunst als solche. Die Auseinandersetzung war im Vorfeld offenbar deutlich über Theten und Elspe hinaus vernehmbar. Sparkassen-Vorstand Reichmann jedenfalls sah Anlass genug, auf Artikel 5 des Grundgesetzes zu verweise, nach dem Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre frei sind. Reichmann: „Kritisch wird es dann, wenn Meinungen nicht mehr angehört, sondern aufoktroyiert werden.“ So gesehen sei die Skulpturengruppe „Lennestrand“ auch Ausdruck von Freiheit und Werteverständnis.
Rainer Löcherbach verwendet für seine Arbeiten ausschließlich heimische Hölzer – in diesem Fall Eiche. „Ich folge der Form und der Struktur des gewachsenen Stammes“, erklärte der Essener Bildhauer LokalPlus. Die Figuren versprühen pure Lebensfreude und Sinnlichkeit, laden den Betrachter gleichsam zum Bad in der kristallklare Lenne ein oder einfach auf der Wiese zu verweilen und das Leben zu genießen. Sie steigen buchstäblich aus dem Wasser, wachsen quasi aus dem die Lenne symbolisierenden Baumstumpf, recken, biegen und winden sich in die Höhe, wie die Äste des Werkstoffs gewachsen sind. Die Risse entstehen beim Trocknen, so Löcherbach. Das sei völlig normal und quasi einkalkuliert. Eng verbunden mit den Kunstwerken in Theten ist eine weitere Skulptur von Rainer Löcherbach, der „Turm“. Diese hatte die Sparkasse unabhängig von dem Stiftungsprojekt anlässlich des Dorfjubiläms in Grevenbrück und des 150-jährigen Bestehens des Schützenvereins St. Blasius zuvor als Geschenk an die Bürger übergeben. Der „Turm“ ist wie die Skulpturengruppe „Lennestrand“ aus Eiche gefertigt und korrespondiert mit dieser, indem er ebenfalls Strandleben und Wasser zum Thema macht.
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