„Miss Wenden“ heißt Iridium

Tierschau auf der Kärmetze


  • Wenden, 18.08.2015
  • Von Kyrosch Alidusti
    Profilfoto Kyrosch Alidusti

    Kyrosch Alidusti

    Redaktion

Auch die Jüngsten präsentierten ihre Tiere. von s: Kyrosch Alidusti
Auch die Jüngsten präsentierten ihre Tiere. © s: Kyrosch Alidusti

„Miss Wenden“ und die damit schönste Kuh des Tages heißt wie das Metall Iridium: Das laut Wikipedia wegen seiner Härte nur schlecht zu bearbeiten ist. Die alte Dame, die schon sechsmal gekalbt hat, ist dagegen handzahm. Davon haben sich trotz Nieselwetters Hunderte Besucher der Wendener Kärmetze am Dienstag, 18. August, überzeugt. Der Organisator, der landwirtschaftliche Lokalverein für Wenden, kann zufrieden sein.


Obwohl überwiegend Wendener Züchter ihre Tiere präsentierten, waren auch Siegerländer, Wittgensteiner, Hochsauerländer und Oberberger dabei – häufig als Zuschauer, aber vereinzelt auch als Aussteller. Und auch der Besitzer der schönsten Kuh, Guido Simon, stammt aus dem Hochsauerlandkreis (Sundern). Er war trotz des schlechten Wetters und eines Handicaps, er war verletzt ging auf einer Krücke gestützt, angereist. Es sei die einzige Schau, bei der sich Landwirte aus drei Kreisen miteinander messen können, beschrieb die Züchterin Iris Bühl den Reiz der Wendener Tierschau. Es ist ein Wettbewerb, bei dem es nur aufs Äußere ankommt. „Es geht um die schönste Kuh.“ Die wichtigsten Kriterien seien, „der Körperbau, das Fundament (Skelett) und der Euter“, erklärte sie.
Bildergalerie starten
„Miss Wenden“ heißt Iridium
Bei der Schau gab es insgesamt rund 250 Tier zu sehen. Neben dem Milchvieh wurden auch Pferde, Schafe, Kaninchen, Hühner und viele andere Tiere präsentiert. Obwohl es so viele verschiedene Gattungen und Rassen zu sehen gab, schauten sich die Zuschauer hauptsächlich die Pferde- und Kuhschau an. Ab 7.45 Uhr bereiteten die Besitzer ihre Kühe für den Auftritt vor. Einige Züchter warfen ihren Tieren eine Decken über, andere spritzen sie mit dem Schlauch noch einmal nass ab. Aber fast alle Züchter schien die Sorge umzutreiben, dass sich ihre Vorzeigekuh mit einen Fladen die Hinterseite beschmutzt.
Die Motivationsgründe, die Schau zu besuchen, waren dabei verschieden: Kamen viele Besucher wegen der Fortschritte in der Zucht, ging es für Melanie Müller aus Kreuztal bei ihrer Teilnahme am Wettbewerb um mehr. Sie sehe darin eine Form der Öffentlichkeitsarbeit, sagte sie. Viele Kinder wüssten gar nicht mehr, wie eine Kuh aussehe. Bei ihr war es anders. „Schon meine Ur-Großeltern haben Kühe gehalten.“ In den Medien werde den Landwirten häufig vorgeworfen, dass die Kühe zu viel Milch gäben und nicht lang genug lebten. Sie selbst besitzt 80 Kühe. Jeder Züchter wolle „robuste, gesunde Kühe“. „Wir vor Ort machen einen guten Job und das wollen wir zeigen.“
Artikel teilen: