Mobile Hilfe für Patienten

EVA ist unterwegs


Sandra Kinkel aus Hünsborn ist als erste Medizinische Fachangestellte in der Gemeinde Wenden mit der Zusatzqualifikation „Entlastende Versorgungsassistentin“ (kurz EVA) auch zu Hause für die Versorgung der Patienten qualifiziert. Kinkel unterstützt dabei Stefan Spieren, Hausarzt in Hünsborn, bei der Versorgung der Patienten, die nicht in die Praxis kommen können.


So kann die Hausarztpraxis Spieren eine kontinuierliche Begleitung und Unterstützung von Patienten und Angehörigen im Behandlungs- und Versorgungsprozess sicherstellen und auch trotz schwindender hausärztlicher Versorgung die Durchführung von Hausbesuchen bei immobilen und schwerkranken Patienten oder auch Bewohnern in Pflegeheimen gewährleisten. Dabei unterstützt die sogenannte EVA den Arzt bei der Beurteilung der häuslichen Bedingungen und überprüft Verbesserungsmöglichkeiten. Aufgrund einer fundierten Ausbildung übernimmt die Assistentin das Wundmanagement und die Durchführung von Untersuchungs- und Behandlungsverfahren vor Ort, wie zum Beispiel Langzeit- Blutdruckmessung, Langzeit-EKG, Bestimmung von Laborparametern Quick/INRMessung für Marcumarpatienten erfolgen direkt vor Ort) oder Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen. Dies geschieht immer in enger Abstimmung und Kontakt mit dem Arzt, „dafür nutzen wir heute natürlich auch die modernen Kommunikationswege, wenn nötig erfolgt eine Videokonferenz mit dem Handy“, sagt Stefan Spieren.
Mehr als 200 Stunden Fortbildung
Die EVA ist insbesondere eine Hilfe bei der Ermittlung von kognitiven, physischen, psychischen und sozialen Fähigkeiten und kann so Ressourcen und Defizite von Patienten mit Hilfe standardisierter Tests feststellen. So können die Versorgung oder erforderliche Hilfestellungen durch zum Beispiel Pflegedienste optimiert werden. Für Notfallsituationen – zu Hause oder in der Praxis – wurde Sandra Kinkel ebenso zusätzlich geschult. „Frau Kinkel ist seit über zehn Jahren in Ihrem Beruf für uns tätig. Sie ist als EVA eine hervorragende Unterstützung für die Versorgung unserer Patienten“, berichtete Stefan Spieren. Zusätzlich zur Berufsausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolvierte Kinkel immer an den Wochenenden mehr als 200 Fortbildungsstunden für die Spezialisierung zur EVA im Rahmen eines Curriculums der Bundesärztekammer.
Über Kreisgrenzen hinaus tätig
Sandra Kinkel erklärt: „Auch wenn es viel Zeit war, die ich für die Zusatzqualifikation aufgebringen musste, freue ich mich den Senioren und schwerkranken Patienten direkt zu Hause helfen zu können. Bei der zunehmend schwerer werdenden medizinischen Versorgung kann ich so die Verbindung zum Hausarzt und eine kontinuierliche Versorgung sicherstellen. Dabei hilft uns immer wieder die moderne Technik, dies begeistert dann auch selbst die Ältesten“. Die „EVA“ der Hausarztpraxis Spieren ist nicht nur für die Patienten in Hünsborn, sondern ebenso für praxisbekannte Patienten der umliegenden Orte auch über die Kreisgrenzen hinaus, unterwegs – dafür wird für Kinkel ein Dienstfahrzeug bereit gestellt. (LP)
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