Anwohner fordern dauerhafte Sperrung der L853


  • Finnentrop, 08.08.2015
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Topnews
Die Sperrung der L853 sorgt weiterhin für Diskussion. Dieses Mal möchten Anwohner allerdings eine Sperrung erreichen, aber nur für den Lkw-Verkehr. von s: Barbara Sander-Graetz
Die Sperrung der L853 sorgt weiterhin für Diskussion. Dieses Mal möchten Anwohner allerdings eine Sperrung erreichen, aber nur für den Lkw-Verkehr. © s: Barbara Sander-Graetz

Die Sperrung der L853 zwischen Heggen und Hollenbock sorgt für weitere Diskussionen im Ort. Anwohner Thomas Pickard hat im Internet eine Petition gestartet und fordert nun die dauerhafte Sperrung der L853 / Hollenbocker Straße für den Verkehr mit mehr als 7,5 Tonnen. Für Anlieger soll der Verkehr frei bleiben.


„Wenn früh morgens die 40-Tonner über die Hollenbocker Straße fahren, dann fällt man aus dem Bett“, erklärt Thomas Pickard seine Beweggründe für die Aktion. „Und jetzt, während der Sperrung, kann man die Ruhe auch im eigenen Garten richtig genießen. Das ist toll.“ Daher hat er sich überlegt, über Facebook einen Aufruf zu starten und Unterschriften zu sammeln, damit dieser Zustand auch in Zukunft bleibt und gerade die Lkw aus dem benachbarten Industriegebiet Askay nicht mehr den rund zwei Minuten schnelleren Weg Richtung Finnentrop durch den Ort nutzen.
In der Petition heißt es: „Durch eine dauerhafte Sperrung der L853 / Hollenbocker Str. für Verkehr über 7,5 Tonnen würde sich das Verkehrsaufkommen im Dorf Heggen erheblich reduzieren. Durch diese Änderung würde sich auch die Lebensqualität aller Einwohner in unmittelbarer und hörbarer Nähe zur Haupt- und Hollenbocker Straße steigern (Aufgrund des geringeren Verkehrslärms). Bei der aktuellen Sperrung der L853 sind die oben genannten Vorteile deutlich spürbar. Durch die „Anlieger frei“-Regelung würde kein Nachteil für die ansässigen Firmen im Ort Heggen entstehen. Der Fernverkehr könnte, wie bereits der Bevölkerung bei der damaligen Planung des Industriegebiets Askay zugesagt wurde, Heggen über die L539 umfahren.“
100 Unterschriften in zwei Tagen
Knapp zwei Tage hat es gedauert und die notwendigen 100 Unterschriften zu bekommen, um die Petition bei der Gemeinde Finnentrop einzureichen. Auch jetzt läuft die Aktion noch weiter. „Je mehr unterschreiben, umso besser.“ Viele Kommentare im Netz zeigen Thomas Pickert, dass das Thema viele Menschen beschäftigt. „Es ist einfach nur schrecklich, wenn die ganzen Lkw durch das Dorf rasen. Der Lärm ist unerträglich“ oder „Ich unterschreibe, weil ein geringerer Schwerlastverkehr im Dorf die Sicherheit unserer Kinder fördert und damit die Selbstständigkeit der Kinder erhöht!“ sind nur einige der Kommentare.
„Wunsch schon uralt“
Auch Bürgermeister Dietmar Heß, selbst auf Facebook unterwegs, hat die Aktion schon gesehen und erklärt auf Nachfrage von LokalPlus: „Der Wunsch ist eigentlich schon uralt und kommt immer wieder hoch. Gisbert Baltes hat einen solchen Antrag schon vor geschätzt 15 Jahren gestellt. Zuletzt hat Hildegard Hamers aktuell in diesem Jahr einen solchen Wunsch bei der Gemeinde vorgetragen. Auch in der Einwohnerversammlungen am 2. Juli ist das Thema angesprochen worden. Früher war das auch Thema schon mehrfach in Bürgerversammlungen, gerade auch, als es um den Kreisverkehr an der Attendorner Straße ging.“ Da es sich bei Ortsdurchfahrt um eine Landesstraße (L 853) handele, sei eine Verkehrsbeschränkung die Angelegenheit der zuständigen Regionalniederlassung von „Straßen.NRW“. Der Landebetrieb habe bisher jede Beschränkung mit dem Hinweis abgelehnt, dass eine Landestraße gerade dem überörtlichen Verkehr diene und es sei in diesem Sinne paradox sei, wolle man Teile des Verkehrs davon ausschließen. Heß: „Im Zusammenhang mit dem oben erwähnten Kreisverkehr wurde vereinbart, dass wenigstens verkehrslenkende Maßnahmen durch Beschilderung ergriffen werden sollten, was auch geschehen ist. Es ist also Angelegenheit der Landesstraßenverwaltung, dem Wunsch der Heggener nachzukommen.“
Land ist zuständig
Vonseiten der Gemeinde werde der Wunsch unterstützt. Die Petition sollte deshalb laut Heß deshalb an das Land NRW gerichtet werden. Die Gemeinde werde die Unterschriftenliste aber entsprechende weiterleiten. Einen Umstand gibt Dietmar Heß zu bedenken: „Eine Landesstraße hat für die Anlieger nicht nur Nachteile, sondern auch einen Vorteil: Bei einem Straßenneubau – mit Ausnahme der Gehwege – werden keine Anliegerbeiträge erhoben.“
Artikel teilen: