Flüchtlingshilfe sucht Helfer und Räume


Zwischen 140 und 150 Flüchtlinge leben derzeit in Wenden. von Matthias Clever
Zwischen 140 und 150 Flüchtlinge leben derzeit in Wenden. © Matthias Clever

29 interessierte Teilnehmer waren beim ersten Infoabend zur Flüchtlingshilfe in Wenden der Einladung von Marie-Luise Pfaff ins Pfarrheim Hünsborn gefolgt. Als Flüchtlingsbetreuerin in der Gemeinde Wenden hatte sie eingeladen, um über ihre Arbeit zu informieren, aber auch, um aktive helfende Hände zu gewinnen.


In Wenden sind zurzeit zwischen 140 und 150 Flüchtlingen aus rund 27 Nationen zu betreuen. Durch Zu- und Abgänge schwankt die Zahl wöchentlich. Untergebracht sind die Asylsuchende in den Ortschaften Wenden, Elben und Hillmicke. In Altenhof werden gerade zwei weitere Häuser für Familien vorbereitet. Am dringendsten gesucht wird ein Raum in der Gemeinde, wo Möbelspenden und Dinge des täglichen Gebrauchs gelagert werden können und wo eine Kleiderkammer eingerichtet werden kann. Dabei appellierten die Initiatoren nicht nur an Privatleute, sondern auch an die Unternehmen in der Gemeinde. Vielleicht gibt es Leerstand, der dafür zur Verfügung gestellt werden kann.
Arbeitskreise gegründet
Am Infoabend konnten bereits folgende Arbeitskreise gegründet werden, für die noch Verstärkung gesucht wird: Der AK Betreuung wird benötigt, da Kindergartenplätze in Wenden fehlen und zeitweise eine Kinderbetreuung angeboten werden soll, beispielsweise, wenn die Eltern am Deutschkurs teilnehmen, Behördengänge oder Arztbesuche zu erledigen haben. Im AK Recht und soziale Beratung geht es schwerpunktmäßig um Begleitung bei Behördengängen. Der AK Handwerk und Reparatur sucht Zuwachs für sein Team, um Möbel zu schrauben und kleinere anfallende Reparaturen in den Unterkünften selber zu beheben.
Ehrenamtliche sorgen für Mobilität
Mitstreiter werden auch noch für den AK Deutschkurs und den AK Nähen für Frauen gesucht. Die bereits eingeschulten Kinder benötigen Unterstützung bei der Beschaffung des Schulbedarfs und eine Hausaufgabenbetreuung, für die noch kein Konzept vorhanden ist, wo aber an Patenschaften gedacht wird. Dem Lernerfolg am förderlichsten wären Spiel- und Lerngemeinschaften mit Mitschülern und Freunden. Für Mobilität der Flüchtlinge sorgen ehrenamtliche Fahrer, die die Menschen wöchentlich mit dem Bus der Kirchengemeinde zum Warenkorb nach Olpe bringen, wo sie sich mit Lebensmitteln versorgen können. Diese Fahrgemeinschaft wurde durch den Runden Tisch Wenden initiiert, der sich auf Einladung des Gesamtpfarrgemeinderates im Pastoralverbund Wendener Land seit Februar 2015 bemüht, die Hilfskräfte für Integration in der Gemeinde Wenden zu bündeln.
Bedarf an Helfern
Es besteht dringender Bedarf an Helfern, die sich, sei es auch nur stundenweise, bei den vielfältigen Aufgaben einbringen können. Wer mitarbeiten möchte, kann sich über die E-Mail-Adresse M.L.Pfaff@gmx.de an Marie-Luise Pfaff wenden. Hier können sich auch Sport- und Musikvereine sowie Chöre aus Wenden melden, die bereit sind, Asylsuchende mitmachen zu lassen, um so ergänzend die Integrationsbemühungen zu unterstützen. Marie-Luise Pfaff regte an, in Wenden einen Flüchtlingshilfeverein zu gründen, der die Koordination der Hilfen ortschaftsübergreifend in die Hand nimmt. Die Mehrheit der Teilnehmer betrachtete dieses Vorhaben als sinnvoll. Zwei Teilnehmer übernahmen die Aufgabe, Infos für die Voraussetzungen dafür bis zum nächsten Treffen am Dienstag, 1. September, ab 17 Uhr, bei CaritasAufWind, Hauptstraße 87, in Wenden, zusammenzutragen. Zu dem Termin sind weitere Interessierte eingeladen. (LP)
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