SPD will junge Leute für Kommunalpolitik interessieren

Ausschuss soll über KidS-Projekt beraten / UCW: Motive unklar


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Jugendliche für Kommunalpolitik interessieren. Das ist Ziel eines Antrages, den die SPD Drolshagen in die Stadtverordneten-Versammlung einbrachte. Grundsätzliche Idee, so Martin Theile in der Sitzung am Donnerstag, sei es, „Jugendliche als Mentoren zu begleiten, um ihnen die Arbeit näher zu bringen.“


Da die Schulstandorte gesichert seien, könnte mit den Schulleitern ein solches Projekt als „Werbung für Kommunalpolitik“ gestartet werden. Mit dem KidS-Projekt (Kommunalpolitik in den Schulen) soll jungen Leute das politische Geschehen vor Ort näher gebracht und politisches Interesse geweckt werden. Gleichzeitig sollen ihnen Möglichkeiten aufgezeigt werden, in der Politik mitgestalten zu können. Die CDU plädierte dafür, das Thema an den zuständigen Ausschuss zu verweisen, „damit die Verwaltung das besser vorbereiten kann“. Karl Rudolf Fölting (UCW) mahnte, „nicht noch mehr in die Lehrpläne einzugreifen“. Ihm waren die „Motive hinter dem Projekt unklar“, und er befürchte „politische Ränkespiele“.
Bürgermeister will erst mit Rektoren sprechen
Bürgermeister Theo Hilchenbach riet, sich nicht in schulinterne Dinge einzumischen. Er wolle mit den Schulleitern zunächst Gespräche führen. Das Projekt dürfe nicht damit verbunden werden, „parteipolitisch Einfluss zu nehmen.“ Martin Theile machte deutlich, dass es sich um ein Angebot handeln solle. Er könne sich mit dem Vorschlag Georg Melchers (CDU) anfreunden, zunächst über das KidS-Projekt im Ausschuss zu beraten.
Kommentar
Chance, Demokraten von morgen zu gewinnen Parteien und Verbände haben das gleiche Problem: Ihnen gehen nach und nach die Mitglieder aus, die aktiven vor allem. Dazu ist die Wahlbeteiligung im Sinkflug. Interesse an Politik geht den Bach runter. Ob das KidS-Projekt, das die SPD angeregt hat, daran etwas ändert, ist offen. Aber: Es ist ein Ansatzpunkt, junge Leute an die Hand zu nehmen, ihnen zu zeigen, was machbar ist. Ihnen auch klar zu machen, dass man gute Nerven und viel Geduld braucht. Wer dahinter gleich Ränkespiele und parteipolitisches Süppchen vermutet, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Es geht nicht darum, in den Stundenplan einzugreifen. Es geht schlicht darum, eine Chance zu nutzen, Demokraten von morgen zu gewinnen. Rüdiger Kahlke
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