Neuer Termin: Sommer 2016

Neubau der Moschee an der Kölner Straße nimmt mehr Zeit in Anspruch


  • Attendorn, 18.06.2015
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

 von s: Barbara Sander-Graetz
© s: Barbara Sander-Graetz

Die Fertigstellung der neuen Moschee an der Kölner Straße in Attendorn verzögert sich: Statt wie ursprünglich geplant zum Jahresende wird der Neubau voraussichtlich erst im Sommer 2016 eingeweiht und bezogen werden können. Das teilt Geschäftsführer Ismet Coskunsu vom Verein DITIB Attendorn Moschee und Kulturzentrum auf Anfrage von LokalPlus mit.


Der Rohbau sei mittlerweile fertiggestellt und das Dach des viergeschossigen Gebäudes teilweise abgedichtet. In den nächsten Tagen sollen die Glasfenster auch für die mehrere Meter hohen Rundbögen angeliefert und verbaut werden. „Sobald das geschafft ist", sagt Coskunsu, „geht es mit der Elektrik und den sanitären Einrichtungen weiter.“ Die Grundsteinlegung fand im März vergangenen Jahres statt. Auf dem Gelände, auf dem einst das Muhr-Haus stand, soll eine Moschee mit integriertem Kulturzentrum entstehen. Verteilt auf eine Nutzfläche von knapp 1450 Quadratmetern, soll der Neubau Gebetsräume und eine Bibliothek beherbergen und zudem Platz bieten für Jugend- und Frauenarbeit sowie für interkulturelle und –religiöse Integrations- und Bildungsangebote. Unter dem Dach soll darüber hinaus der Imam, der festangestellte Vorbeter, in einer Wohnung untergebracht werden. Die Kosten für das rund 1,2 Millionen Euro teure Großprojekt tragen die Vereinsmitglieder in Eigenleistung.
Insgesamt 280 Personen gehören dem Verein laut Coskunsu mittlerweile an – und beteiligen sich mit vereinten Kräften und großzügigen Spenden an dem Vorhaben: „Unsere Mitglieder unterstützen uns sehr“, sagt Coskunsu. Allein 40.000 Euro habe eine Großfamilie für den Bau der Kuppel, die das Gebäude schmücken soll, zur Verfügung gestellt. Auch die Einnahmen aus dem Kulturfest, das der Verein jährlich veranstaltet, würden in den Neubau investiert.
Verkauf des Gemeindezentrums zum Jahresende
Ebenso wie die Einnahmen, die der 1986 gegründete Attendorner Verein aus dem Verkauf des Gemeindezentrums am Ostwall erzielen will. Weil diese Immobilie den Mitgliedern nicht mehr genug Platz biete und zudem baufällig sei, hatte sich der Vereinsvorstand vor Jahren für den Neubau an der Kölner Straße entschieden. Voraussichtlich zum Jahresende wollen Coskunsu und Co. das Gemeindezentrum veräußern, bis zum Umzug aber noch als Mieter am Ostwall bleiben. Gerüchte, wonach dem Verein das Geld für die Finanzierung des Millionenprojekts ausgegangen sein könnten, weist Coskunsu zurück. Die Fertigstellung eines Neubaus in dieser Größenordnung, zumal in Eigenleistung, brauche eben seine Zeit.
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