Und genau hier stellt sich mit dem Fachkräftemangel ein bekanntes Problem, das laut Umfrage aber mehr und mehr durch Eigeninitiative gelöst wird. „Viele Betriebe“, so Bernd Griese, „setzen auf Eigengewächse und bieten entsprechende Ausbildungsplätze an.“ Dabei werde versucht, über Praktika und den direkten Kontakt zu Schulen und Hochschulen das Interesse potenzieller Bewerber zu wecken. Hinzu komme eine verstärkte interne Fort- und Weiterbildung. Ein weiteres wesentliches Element bei der Suche nach qualifiziertem Personal bleibt der Stellenmarkt. Dabei konzentrierten sich die Firmen nach wie vor auf das Inland. Nur jeder Zehnte denke an die Anwerbung ausländischer Fachkräfte.
Als spürbare Belastung wird die überbordende Bürokratie bewertet. Dokumentationen, Berichte oder Regelungen zum Arbeitsschutz und zur Arbeitszeit belasteten die Unternehmen enorm. So stimmte jeder zweite Betrieb der Aussage zu, dass die neuen Dokumentationspflichten zum Mindestlohn einen deutlichen Mehraufwand bedeuten.
Ein gutes Zeugnis stellen die Befragten den Kommunen bei der Bereitstellung von Gewerbeflächen aus. Bei vielen Unternehmen im Kreis Olpe scheint der Bedarf erst einmal gedeckt zu sein. Dagegen müsste laut einer Mehrheit der Betriebe das Internet künftig deutlich leistungsstärker sein. (LP)
„Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals von einer so guten Stimmungslage gehört zu haben. Das sind tolle Ergebnisse für den Kreis Olpe. (...) In allernächster Zukunft wird es einen Breitband-Infrastrukturatlas geben, der eine Übersicht über die Versorgungssituation liefert. Das ist die Basis, auf der wir dann in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden Strategien entwickeln werden, um die Situation zu verbessern."
„Die harten Fakten sehen für den Kreis Siegen-Wittgenstein deutlich schlechter aus als für den Kreis Olpe. (...) Ein zentraler Engpassfaktor wird der Aspekt Personal werden. Aktuell gibt es rund 160.000 Beschäftigte in beiden Kreisen. Bis zum Jahr 2030 werden es rund 30.000 weniger Arbeitnehmer sein. Wer sein personal entwickelt, pflegt und wertschätzt, wird im Kampf um Fachkräfte einen Vorteil haben. Grundsätzlich braucht es im IHK-Gebiet ein Umdenken, was die Frauenerwerbsquote angeht. Frauen sind in Deutschland besser qualifiziert als Männer. Wären wir hier auf Bundesniveau, hätten wir 5000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr."