Mal lustig, mal lehrreich und immer ein Erlebnis: Die abendliche Stadtführung durch Attendorn mit Nachtwächter Dieter Auert und seinen Begleitern war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Rund 400 Besucher folgten dem 81-Jährigen an zwei Abenden durch die Hansestadt.
Es ist 19 Uhr am Mittwochabend. Rund 200 Menschen, ob groß oder klein, haben sich um Nachwächter Dieter Auert auf dem Alten Markt in Attendorn versammelt. Es weht ein kalter Wind. Mit Hellebarde und wehendem Mantel werden im flackernden Licht der rußigen Laterne alte Legenden der Hansestadt lebendig. Einige Kinder haben ebenfalls Laternen mitgebracht. Sie werden den Nachtwächter heute unterstützen. Der bläst pünktlich zur vollen Stunde mit dem Glockenschlag in sein Horn. Da erscheint aus der Wasserstraße der preußische Oberleutnant von der Linde. Tobias Schrottke, in der Uniform des Soldaten vom Landwehrbataillon 35, das im 19 Jahrhundert in Attendorn stationiert war und sein Vater Manfred Schrottke als Amtsdiener Hubert, werden den Nachtwächter heute begleiten.
„Der Nachtwächter in Begleitung eines Soldaten ging damals um 22 Uhr durch die Kneipen und machte den Zapfenstreich. Zum Zeichen des Feierabends wurde mit einem Holzstück auf den Zapfen der Bierfässer geschlagen (gestrichen) und dann hieß es zurück in die Unterkunft“, erklärt Dieter Auert eine seiner Funktionen. Nach der kurzen Einführung geht es zur ersten Station des Abends. Das ist der benachbarte Sauerländer Dom.