„Unsere Kapazitäten sind vollkommen erschöpft“

Gemeinde beantragt Aufnahmestopp / 240 Flüchtlinge untergebracht


  • Kirchhundem, 03.12.2015
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

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Die Gemeinde Kirchhundem hat bei der Bezirksregierung in Arnsberg einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge beantragt. Aktuell stehe kein freier Wohnraum mehr zur Verfügung, sagte Bürgermeister Andreas Reinéry am Donnerstag auf Anfrage.


Mittlerweile seien 231 Asylbewerber in der Gemeinde untergebracht, bis zum 7. Dezember kämen neun weitere Personen hinzu. Danach fehlen der Kommune laut Reinéry schlichtweg die Alternativen zur Unterbringung. „Wir sind dafür zuständig, Menschen in Not ein Dach über dem Kopf zu bieten. Das ging lange gut, aber jetzt sind unsere Kapazitäten vollkommen erschöpft.“ Auch die beiden Immobilien in Rinsecke und Heinsberg, die bei der Ratssitzung vor drei Wochen als Unterbringungsmöglichkeit für insgesamt rund 50 Personen ins Gespräch gebracht worden waren, seien bereits als Wohnraum für Flüchtlinge verplant.
Zeitlich befristeter Aufschub
Mit dem Antrag auf einen Aufnahmestopp werde der Kommune lediglich ein zeitlich befristeter Aufschub bewilligt. „Wir sind eine Woche oder zehn Tage lang von weiteren Zuweisungen ausgenommen“, so Reinéry. Zeit, die die Verwaltung noch intensiver als bisher in die Suche nach weiterem geeignetem Wohnraum investieren müsse, um die Situation zu entschärfen. „Alle Liegenschaften – möglicherweise auch leerstehende Fabrikhallen – , die nur im entferntesten als Wohnraum infrage kommen, werden wir prüfen“, sagte Reinéry, der bei der Suche auf die Mithilfe der Bevölkerung setzt. Zumal der Aufnahmestopp lediglich zu einer Verzögerung, nicht aber zu einer Reduzierung der Anzahl an Menschen führt, die der Gemeinde Kirchhundem zugewiesen werden.
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