Von Schwarzpulver und Schnaps

Mitglieder des Heimatbunds zu Besuch in Rönsahl


Mitglieder und Gäste des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop vor der Historischen Brennerei Rönsahl. von R. Crummenerl
Mitglieder und Gäste des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop vor der Historischen Brennerei Rönsahl. © R. Crummenerl

Einen Ausflug ins ehemalige „Dorf der Millionäre“ haben kürzlich 23 Mitglieder und Gäste des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop unternommen. Gemeint ist die Ortschaft Rönsahl bei Kierspe im Märkischen Kreis, deren Reichtum sich heute im Wesentlichen darauf beschränkt, im Jahr 2014 zum fünften Mal als „Golddorf“ aus dem Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hervorgegangen zu sein.


Den ehemals enormen Wohlstand verdankte Rönsahl seiner günstigen Lage an der südwestfälischen Eisenstraße und dem dadurch florierenden Handel. Die wichtigsten Einnahmequellen waren Schwarzpulvermühlen und Schnapsbrennereien, worüber sich heute Besucher in einem kleinen Museum in der Historischen Brennerei Rönsahl informieren können. Diese Einrichtung, die als technisches Denkmal seit 1986 unter Denkmalschutz steht, war auch Ziel der heimatkundlich interessierten Gäste aus Finnentrop. Der ehemalige Ortsbürgermeister Horst Becker und Helmut Bremecker führten die Besucher aus Finnentrop sachkundig und humorvoll in die Ortsgeschichte und die Geheimnisse der Schwarzpulver- und Schnapsproduktion ein. So lernten die Mitglieder des Heimatbundes etwa, dass die Geschichte der Schwarzpulvermühlen in Rönsahl mindestens bis ins Jahr 1626 zurückreicht und aufgrund von Explosionsgefahr nie mehr als zwei Mann in einer Mühle arbeiten durften. So sollte das Verlustrisiko beim Personal so minimal wie möglich gehalten wird. Außerdem wurden in 17 von 23 Häusern wurde landwirtschaftliche Schnapsbrennereien betrieben. In der Rönsahler Brauerei sind Einrichtung und Geräte historisch und dienen der Produktion des obergärigen,naturtrüben Rönsahler Landbieres, das die Finnentroper Gäste beim Mittagessen in der Braustube testeten. Abschließend ging es in die evangelische Kirche St. Servatius aus dem Jahre 1768, deren Geschichte und Ausstattung Ellen Becker bei einer Führung erläuterte. (LP)
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