Einblicke in Knochenmühle und Kraftwerk

Gemeinde Finnentrop beteiligt sich an bundesweitem Aktionstag


Die Frettermühle. von Gemeinde Finnentrop
Die Frettermühle. © Gemeinde Finnentrop

Der Deutsche Mühlentag bietet nicht nur Technikfreunden jedes Jahr die Gelegenheit, in ganz Deutschland Mühlen und ähnliche Anlagen zu besichtigen. Auch die Gemeinde Finnentrop beteiligt sich am Pfingstmontag, 25. Mai, an dieser Aktion und bietet die Besichtigung dreier Mühlen im Gemeindegebiet an.


In der Knochenmühle in Fretter hat sich eine in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus einmalige Anlage der Montanindustrie erhalten. Das gusseiserne Stampfwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, eine sogenannte „Kalifornische Poche“ zur Zerkleinerung von Erzen, wurde hier als Knochenmühle weiterverwendet. Mit der Anlage, die durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben wird, wurden früher pro Winter rund 30 bis 40 Zentner Knochenmehl zur Felddüngung hergestellt. Aufgrund von noch nicht abgeschlossenen Reparaturarbeiten an der alten Technik im Inneren der Mühle ist in diesem Jahr allerdings lediglich eine Außenbesichtigung möglich.
Historisches Gebäude mit Originaltechnik
In der „Alten Mühle“ in Frettermühle können sich Besucher das historische Mühlengebäude mit seiner von der Familie Brill gepflegten Originaltechnik ansehen und bekommen sachkundige Antwort auf ihre Fragen. Bei gutem Wetter wird auch ein Zweitakt-Dieselmotor von 1934 vorgeführt, der früher dafür sorgte, dass die Anlage auch lief, wenn für das große Wasserrad zu wenig Wasser vorhanden war. An der „Alten Mühle" Hier ist für das leibliche Wohl gesorgt. Zur Mittagszeit gibt es Bockwürstchen und Kartoffelsalat, nachmittags werden Kaffee und Kuchen angeboten. Die Familie Brill gibt aus Anlass des Mühlentages ein Faltblatt heraus mit Rezepten für Kuchen, damit man diese nicht nur in der Mühle probieren, sondern sie auch zu Hause selber nachbacken kann.
 von Gemeinde Finnentrop
© Gemeinde Finnentrop
Das Kraftwerk Bamenohl (am Ortsausgang von Bamenohl in Richtung Grevenbrück gelegen), das auf den ersten Blick an eine römische Villa erinnert, wurde in den 1920er Jahren erbaut und zu Beginn der 80er Jahre unter Denkmalschutz gestellt. Die Fensterrahmen im Obergeschoss des Gebäudes bestehen aus achtstrahligen Sternen; eine Form, die damals bevorzugt im Kraftwerksbau verwendet wurde. Sie symbolisiert Energie und Elektrizität. Das Innere des Maschinenhauses ist mit Stuckornamenten, schwarz-weißen Fliesen und einer holzgetäfelten Decke ausgestattet. Nach der Sanierung des Obergrabens wird nach langem Stillstand in Bamenohl wieder Strom erzeugt. Monteure der Lister- und Lennekraftwerke GmbH führen die Besucher ins Innere der Maschinenhalle mit der fast noch vollständig erhaltenen alten Ausstattung, erklären die Technik und beantworten Fragen. Die Anlagen sind von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. (LP)
Hinweis der Gemeinde Finnentrop
Da erfahrungsgemäß die Parkplätze zu diesem Anlass etwas knapp sind, empfiehlt es sich – wenn das Wetter es zulässt – auf das Fahrrad umzusteigen, zumal alle Objekte direkt am SauerlandRadring liegen, der sich seit seiner Eröffnung immer größerer Beliebtheit erfreut. Wer also einen schönen und erlebnisreichen Tag verbringen möchte, der ist Pfingstmontag auf dem SauerlandRadring unterwegs, der natürlich neben den Kraftwerken und Mühlen noch eine Vielzahl anderer Sehenswürdigkeiten und Einkehrziele bietet.
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