Wohncontainer für 40 Personen am Lennedamm

Heß: Flüchtlingskrise bleibt auch 2016 alles beherrschendes Thema


  • Finnentrop, 15.01.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. von s: Barbara Sander-Graetz
Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. © s: Barbara Sander-Graetz

Gut besucht war die Bürgerversammlung in Finnentrop am Donnerstagabend. „Wir kennen gerade drei große Themen in Finnentrop“, sagte Bürgermeister Dietmar Heß zur Begrüßung in der Mensa des Schulzentrums. „Die Themen sind Flüchtlinge, Flüchtlinge und nochmals Flüchtlinge“, verdeutlichte Heß, dass die Gemeinde weiterhin in Sachen Unterbringung und Versorgung vor einer immensen Herausforderung stehe.


235 Flüchtlinge sind zurzeit in der Gemeinde Finnentrop untergebracht. „Wir rechnen nach den Zahlen, die uns heute vorliegen, mit weiteren 780 Zuweisungen bis Dezember 2016“, machte Heß klar, „Wir trauen uns aber nicht, wie Attendorn eine Obergrenze zu benennen, aber dann hätten wir über 1000 Hilfesuchende in der Gemeinde, die adäquat untergebracht und integriert werden müssen.“ In einer Sondersitzung hatten die Attendorner Ratsmitglieder beschlossen, in der Hansestadt maximal 840 Flüchtlinge menschenwürdig unterbringen und auch integrieren zu können.
Patenmodell als Ideallösung für Integration
Beim Thema Integration seien alle Bürger gefragt. „Integration heißt, man bringt ihnen nah, wie man hier lebt. Das Wissen fällt nicht vom Himmel“, betonte Heß. Für jede Familie oder jeden Flüchtling einen Paten: Das sei der Traum der Verwaltung, um so gezielt Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Doch zunächst stehe die Unterbringung im Vordergrund. Heß zeigte anhand einer Folie auf, wo im Ort Finnentrop bereits Flüchtlingen einquartiert worden sind. Weitere Planungen für den Ort Finnentrop:
• Am Lennedamm 17 soll eine Unterbringung in Modulbauweise für bis zu 40 Personen entstehen. „Das Projekt betreiben wir gerade mit Nachdruck“, sagte Heß. • Das Bürogebäude an der Industriestraße 15a soll bis Ende März für bis zu 30 Personen bezugsfertig sein. • Die Gemeinde will eins der zurzeit drei leerstehenden Häuser am Schönholthauser Weg kaufen. Diese muss der Rat am Dienstag noch absegnen. Hier könnten bis zu acht Personen leben.
Neben der Flüchtlingspolitik stellte Aloys Weber auch das Integrierte Handlungskonzept für das Versorgungszentrum Finnentrop vor, das mit 70 Prozent ein Förderprojekt der kommenden Jahre werden soll. Auch auf den Neubau des Feuerwehrgerätehauses ging der Beigeordnete kurz ein. Der Baubeginn ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Zurzeit befinde sich die Verwaltung in der Entwurfsplanung. Genau wie bei der benachbarten Rettungswache soll neben einem Hallenteil ein Aufenthaltsgebäude entstehen.
Neugestaltung der B236
Ein wichtiges Thema ist auch die Umgestaltung der B 236 nach dem Wegfall des Bahnübergangs. So soll dieser Bereich von der Einmündung der Kirchstraße gegenüber des Thyssen-Gebäudes bis zum neuen Kreisel Richtung Frielentrop neugestaltet werden. Neben Begrünungen und einer Verschwenkung der Fahrbahn zur Geschwindigkeitsverminderung sollen am ehemaligen Bahnübergang Parkplätze entstehen und durch eine gezielte Begrünung auch der Fußgängerbereich aufgewertet werden Beim Ausbau des Radwegenetzes stellte Heß den Durchstich ins Frettertal in Aussicht. „Der ,Lichtblick´ ist schon gebaut und auch eine Anbindung vom Stellwerk bis zum Lichtblick ist in Arbeit. Beim Radwegeausbau geht es auch um den Tagestourismus, der Geld bringt, und von dem Kuchen wollen wir ein Stück abhaben“, erklärte Heß, „Aber auch viele heimische Radfahrer nutzen das Radwegenetz oft und gern.“
Fußgängerbrücke im Sommer fertig
Neue Bauarbeiten wird es bei der Fußgängerbrücke über die Bahn zum Lennepark geben. Hier wird in Kürze eine neue Behelfsbrücke neben der „Pizzeria Thusy“ entstehen, da die Unterführung zum zweiten Bahnsteig verfüllt wird. Die eigentliche Fußgängerbrücke soll zu den Sommerferien 2016 fertiggestellt sein. Die Fertigstellung der Aufzüge und damit des barrierefreien Zugangs wird aber erst im Februar 2017 abgeschlossen sein. Für 2016 ist auch ein Austausch der Hochdruckgasleitung zwischen dem Werksweg und der Johannes-Biggemann Straße geplant. Der genaue Verlauf und auch der Zeitraum der Arbeiten stünden aber noch nicht fest.
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